Sportwetten: Grand National in Aintree lässt ab 2024 weniger Pferde starten

Der britische Jockey Club, Ausrichter des berühmten Grand National Pferderennens, hat kürzlich bekanntgegeben, die Teilnehmerzahl der Pferde ab 2024 reduzieren zu wollen. Damit soll die Sicherheit während des beliebten Pferderennens, das jährlich zig Tausende von Zuschauern anzieht und Sportwetten-Fans weltweit begeistert, deutlich erhöht werden. Allein in diesem Jahr sind drei Rennpferde bei dem Jagdrennen ums Leben gekommen.

Reiter und Pferde beim Pferderennen.

Beim National Grand Pferderennen in Großbritannien starten ab 2024 weniger Pferde. Wie wird sich die Maßnahme auf Sportwetten-Anbieter auswirken? (Symbolbild) © Jeff Griffith/unsplash.com

Veranstalter begründet die Reduzierung der Pferde

Der Veranstalter des jährlichen Hindernisrennens in der Nähe von Liverpool lässt im kommenden Jahr nur noch 34 statt 40 Pferde starten. Die Änderung erfolgt mit Beginn des nächsten Rennens, das am 13. April 2024 auf der Rennbahn in Aintree stattfinden wird.

Der Grund für die Maßnahme wäre keine Reaktion auf die ausufernden Proteste von Tierschützern in den vergangenen Jahren, sondern das Ergebnis eines Berichts, der nach jedem Grand National vom Jockey Club mit Unterstützung der British Horseracing Authority (BHA) erstellt wird.

In diesem Jahr habe der Veranstalter nach der Analyse des Rennens erkannt, dass umfangreiche Anpassungen notwendig seien, um die Sicherheit und das Wohlergehen von Rennpferden und Jockeys zu verbessern, so ein offizielles Statement des Jockey Clubs.

Wir müssen sicherstellen, dass der Sport auch für kommende Generationen floriert und ein wichtiger Teil der britischen Kultur und Wirtschaft bleibt. […] Unser Sport [muss], wie viele andere Sportarten auch, erkennen, wann Maßnahmen erforderlich sind, um sich weiterzuentwickeln. Nevin Truesdale, Geschäftsführer des Jockey Club, Jockey Club.

Weitere Änderungen zum Schutz von Rennpferden und Reitern

Die Reduzierung der teilnehmenden Pferde ist nur ein Punkt eines ganzen Kataloges an Maßnahmen, den der Jockey Club am 12. Oktober auf seiner Webseite veröffentlicht hat. Alle Änderungen sollen im kommenden Jahr greifen und die Bedingungen für Tier und Mensch bei dem Jagdrennen verbessern.

Maßnahmen aus dem Katalog:

  1. Verlegung des ersten Hindernisses um 60 Meter näher zum Start
  2. Einführung eines stehenden Starts
  3. Die Vorverlegung der Startzeit für bessere Bodenbedingungen
  4. Keine Vorführung der Pferde vor dem Rennen
  5. Verlegung der Laufschiene auf die Innenseite der Strecke
  6. Verringerung der Höhe des 11. Hindernisses
  7. Weichere Absprungbretter auf der Sprungseite jedes Zauns
  8. Mehr Bewässerungsanlagen auf dem Parcours
  9. Anhebung des Mindesthandicaps für Pferde von 125 auf 130

Heftige Proteste von Tierschützern

Das Grand National gehört neben dem Cheltenham Festival zu den beliebtesten Pferderennen der Briten. Trotzdem steht es aufgrund der hohen Gefahr für Pferde und Reiter seit Jahrzehnten in der Kritik und sollte laut der Tierschutzorganisation League Against Cruel Sports schon längst verboten sein. Auf Twitter hat die Tierschutzorganisation wie folgt dazu Stellung genommen (Übersetzung des Tweets): “Es ist offensichtlich, dass es Zeit für Veränderungen und für die Einführung strengerer Sicherheitsmaßnahmen im Grand National, auf der Rennbahn von Aintree und auf Rennbahnen in ganz Großbritannien ist.”

Auch wenn der Rundkurs seit den 80er Jahren fortlaufend entschärft und die Zahl der Pferde begrenzt wurde, nütze es nicht viel. Es wären noch immer zu viele Tiere am Start und die Hindernisse seien zu hoch. Seit dem Jahr 2000 haben beim Grand National bereits über 60 Pferde ihr Leben gelassen .

Es wird sich zeigen, ob die neuen Maßnahmen einen Einfluss auf die Sicherheit und das Wohlergehen der Sportler und Pferde haben werden.

Lukratives Pferderennen mit gewaltigen Sportwetten-Einsätzen

Dass das umstrittene Grand National trotz vieler Proteste weiterbesteht, liegt nicht nur an seiner Tradition – immerhin existiert das Pferderennen seit 1836. Es gehört auch weltweit zu den Pferderennen mit den höchsten Wetteinsätzen und besten Gewinnprämien.

Allein in Großbritannien generiert das Pferderennen im Rahmen von Sportwetten einen durchschnittlichen Wettumsatz von 250 Millionen Pfund (282,5 Millionen Euro). Im Vergleich dazu betrug der gesamte Wettumsatz auf deutschen Rennbahnen im Jahr 2022 lediglich 29 Millionen Euro.

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