Sportwetten-Akteure starten neue Studie zum Frauenfußball

Die UEFA Women’s EURO 2022 bringt den Frauenfußball ins Zentrum der gesellschaftlichen und medialen Aufmerksamkeit. Akteure der Sportwetten-Branche nutzen das Momentum, um eine Langzeitstudie zum Wachstum des Frauensports anzustoßen. Es ist ein kooperatives Projekt, dessen Ergebnisse noch vor der Frauen-Weltmeisterschaft 2023 veröffentlicht werden sollen.

Eine Spielerin dribbelt.

Die Popularität von Frauenfußball wächst immer weiter. ©planet_fox/Pixabay

Diese Akteure arbeiten zusammen

Um die Studie durchzuführen, haben sich unter anderem der Glücksspielkonzern Entain und das Sportwetten-Kontrollgremium International Betting Integrity Association mit der Sporthochschule in Köln zusammengetan. Aber auch die Schlüsselakteure der Zukunft, Stats Perform – ein Sportunternehmen mit Fokus auf Künstlicher Intelligenz – sowie die Branchen-Initiative All-In Diversity Project sind beteiligt. Die Studie kommt zu einem guten Zeitpunkt, da Frauenfußball immer populärer wird und gleich zwei große Turniere stattfinden, die der Sportart zu mehr Aufmerksamkeit verfehlen.

Sportwetten-Akteure verfolgen gemeinsame Ziele

In einer Pressemitteilung am Dienstag verkünden die Akteure, das Popularitätswachstum des Frauenfußballs gemeinsam untersuchen zu wollen.

“Weiterhin ist das Ziel der Studie, die Zusammenhänge zwischen der Popularität von Frauensportarten, Wetten auf Frauensportarten Sportarten und der steigenden Zahl weiblicher Sportwettender zu untersuchen.”

. Weil immer mehr Frauen sich für die Branche interessieren, mehren sich die Aktionen und Bemühungen, um sie als Kundinnen zu halten und ihnen die Welt des Glücksspiels zu eröffnen.

Frauenfußball schreibt Popularitäts-Rekorde

Die UEFA Women’s EURO 2022 erfüllt bislang alle Hoffnungen. Vor Beginn des Turniers waren bereits 500.000 Tickets verkauft worden. In den Niederlanden im Jahr 2017, letzter Rekordhalter im Frauenfußball, waren es zum gleichen Zeitpunkt weniger als die Hälfte.

Rekorde fallen auch im Social Media-Bereich

Auch was die Onlinepräsenz betrifft, fallen die Rekorde von 2017. Die Besuchszahlen auf der offiziellen Website und der dazugehörigen App sind ebenfalls mehr als doppelt so hoch wie in der Vergleichsphase vor fünf Jahren. 5,25 Millionen sind vermutlich sogar mehr, als sich einige vorher haben träumen lassen. Die Social Media-Kanäle auf Twitter, TikTok, Facebook, Instagram und Snapchat gewannen bereits jetzt viermal so viele Follower wie im Jahr 2017. Und die Women‘s EURO 2022 ist noch nicht vorbei.

Start für die Women’s EURO 2022 ist geglückt

Obwohl der Start ins Turnier ein Riesenerfolg ist, gibt es natürlich für die Zukunft noch viele weitere Baustellen für den Frauenfußball. Bei einer davon dreht sich alles um Sichtbarkeit und Berichterstattung. Doch momentan möchte niemand meckern. Die Qualität der Fußballspiele und die beeindruckende Popularität sorgen dafür, dass bei der Women’s EURO 2022 der Frauenfußball bereits der große Gewinner ist. Die Verantwortlichen bei der UEFA sehen das auch so.

“Wir sind überglücklich. Wir haben tolle Fußballspiele gesehen und auch sehr gute Stimmung in all den Stadien mit vielen Zuschauern. Ich glaube, es war wirklich ein Start, genauso wie wir ihn uns vorgestellt hatten.”Nadine Keßler, Frauenfußballchefin, UEFA, Pressemitteilung in der Sportschau

Frauenfußball muss auf eigenen Beinen stehen

Oder vielmehr auf eigene Beine gestellt werden, glaubt man Nadine Keßler von der UEFA. Sie ist jedoch davon überzeugt, dass sowohl das ökonomische als auch das kommerzielle Potenzial des Frauenfußballs riesig ist. Bislang leide die Sportart noch darunter, dass sie zwischen den großen Turnieren vergessen würde. Also auch dann, wenn nicht zufällig gerade Meisterschaften anstehen, müssten Spiele übertragen werden. Ein Erfolg wie die diesjährige Women’s EURO 2022 dürfte dabei allerdings sicherlich weiterhelfen.

UEFA hat Langzeitplan

Keßler berichtet außerdem, dass es auch neben den großen Turnieren wie der diesjährigen EM im Frauenfußball viel zu entdecken gibt. In Europa wurden 50 Millionen Euro zusätzlich investiert, um die bereits guten Entwicklungen und den Plan der UEFA voranzutreiben. Damit haben sich die Champions League und die Jugendwettbewerbe stark verändert. Das Thema Nachhaltigkeit steht dabei im Vordergrund. Wer sich also neu für den Frauenfußball begeistert, sieht eine Sportart noch in ihrer Entwicklung.

Aktuelle Studie wird Hinweise geben

Wie es mit dem Frauenfußball und seiner steigenden Popularität in Zukunft weitergeht, darauf wird die aktuelle kooperative Studie schon bald Hinweise geben können. Die zentrale Frage dabei wird sein, ob das Wachstum weitergeht. Die Sport- und die Sportwetten-Branche dürfte deshalb schon gespannt darauf sein, wie die Weltmeisterschaft 2023 ausfällt. Sie dürfte ebenfalls Klarheit bringen, ob die neue Berühmtheit der Spielerinnen und der Mannschaften nicht bloß ein Sommerphänomen ist, sondern gekommen, um zu bleiben.

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