Neue Glücksspiel Regeln: Große Veränderungen für Bremer Wettbüros und Spielhallen

Ab 1. Juli 2023 treten in Bremen neue Regeln für Wettbüros und Spielhallen in Kraft. Die Änderungen, die unter anderem einen Mindestabstand von 500 Metern zwischen Glücksspiel-Einrichtungen und Schulen vorsehen, könnten das Gesicht der Branche in der Stadt radikal verändern.

Der Marktplatz in Bremen

Bremens Wettbüros und Spielhallen stehen aufgrund neuer Regulationen ab Juli 2023 vor einer ungewissen Zukunft. | Quelle: ©Medienservice/Pixabay.com

Die neuen Regeln und ihre Auswirkungen

Ab dem 1. Juli müssen Spielhallen und Wettbüros in Bremen einen Mindestabstand von 500 Metern einhalten, sowohl zwischen zwei Spielhallen, einer Spielhalle und einem Wettbüro oder einer Glücksspiel-Einrichtung und einer Schule. Zudem steigt das Zutrittsalter auf 21 Jahre und es dürfen in den Spielhallen keine Getränke und Speisen mehr angeboten werden. Das könnte der lokalen Glücksspiel Branche hart zusetzen. Diese Maßnahmen sollen die Zahl der Spielsüchtigen senken, die in Bremen auf rund 10.000 Menschen geschätzt wird.

Der Glücksspielstaatsvertrag von 2021 und seine Umsetzung

Der Glücksspielstaatsvertrag von 2021, der das Glücksspiel in Deutschland regelt, lässt den Bundesländern Spielraum bei der Umsetzung. Während einige Länder strenge Regeln wie die in Bremen einführen, haben andere Länder etwas gelassenere Maßnahmen ergriffen.

Es gab in der Vergangenheit auch Fälle, in denen solche Regeln wieder zurückgenommen wurden, was die Komplexität und die kontroverse Natur dieser Regulierungen unterstreicht. Diese Unterschiede in der Umsetzung führen zu einer fragmentierten Glücksspiellandschaft in Deutschland, in der die Regeln von Bundesland zu Bundesland oder von Stadt zu Stadt variieren können.

Dies kann sowohl für Betreiber als auch für Spieler verwirrend sein und stellt eine Herausforderung für die Durchsetzung und Überwachung der Einhaltung der Regeln dar.

Die Reaktionen der Branche

Die neuen Regeln haben in der Branche für Unruhe gesorgt. Viele Betreiber scheinen verärgert zu sein, da sie noch keine offiziellen Bescheide erhalten haben und nicht wissen, ob sie ihre Spielhallen schließen müssen. Die Unsicherheit und die potenziellen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze haben zu einer Krisenstimmung geführt.

“Die neue Situation ist ganz übel. Wir hoffen, dass wir Einzelheiten noch ändern können, aber wir müssen uns nichts vormachen. Das Gesetz wird nicht mehr geändert. Endgültig entscheiden die Richter.”Detlev Graß, Vorsitzender des Nordwestdeutschen Automatenverbands und Spielhallenbesitzer in Bremen, Buten Un Binnen

Diese Auffassung scheint die allgemeine Stimmung in der Branche widerzuspiegeln. Viele befürchten, dass sie ihre Geschäfte schließen und Mitarbeiter entlassen müssen. Darüber hinaus gibt es Bedenken, dass die neuen restriktiven Regeln das illegale Glücksspiel fördern könnten.

Die Zukunft der Glücksspielbranche in Bremen

Die Zukunft der Glücksspielbranche in Bremen bleibt ungewiss. Während die neuen Regeln dazu beitragen könnten, die Zahl der Spielsüchtigen zu senken, gibt es auch Befürchtungen, dass sie das illegale Glücksspiel fördern könnten. Denn die Zahl der rund 120 Spielhallen in Bremen könnte auf etwa 30 reduziert werden. Die Folge wäre der Verlust von bis zu 700 Arbeitsplätzen und ein Schlag für die Unterhaltungswirtschaft in Bremen.

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