Glücksspiel-Sperrregister GAMSTOP veröffentlicht Zahlen – starker Anstieg bei jungen Menschen

Über den Service GAMSTOP können Menschen in Großbritannien sich für die Teilnahme an Glücksspielen sperren lassen. Das System ist mit allen offiziell lizenzierten Glücksspielangeboten in Großbritannien vernetzt. Immer mehr Spieler nutzen GAMSTOP, was die steigenden Zahlen dokumentieren. Besonders bei jungen Menschen habe es im Jahr 2023 bisher einen starken Anstieg der Selbstsperren gegeben.

Ein Screenshot der GAMSTOP-Website

Auf der Website von GAMSTOP lassen sich immer mehr Spieler aktiv vom Glücksspiel ausschließen © Screenshot von gamstop.co.uk

Steigende Zahlen im Vergleich zum Vorjahr

Einem Bericht des Fachmagazins iGaming Business zufolge, seien 48.000 Registrierungen bei GAMSTOP im ersten Halbjahr 2023 erfolgt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stelle dies einen Anstieg von 12 % dar [Artikel auf Englisch].

Der Anteil junger Menschen habe besonders stark zugenommen. Rund 30 % der Neuanmeldungen seien in diesem Jahr bisher auf Personen im Alter von 16 bis 24 Jahren entfallen. Bisher habe der Anteil dieser Altersgruppe im Schnitt bei rund 21 % gelegen.

Auffällig sei zudem, dass sich deutlich mehr Männer (71 %) als Frauen (29 %) vom Glücksspiel ausschließen ließen. Dies wird vermutlich damit zusammenhängen, dass Männer häufiger an Glücksspielen teilnehmen als Frauen. Ein Anteil der gesperrten Personen an der gesamten Spielerschaft wird nicht offiziell kommuniziert.

OASIS – das deutsche GAMSTOP

Das deutsche Gegenstück zu GAMSTOP nennt sich OASIS (Abkürzung für: Onlineabfrage Spielerstatus). Über das OASIS-System haben Spieler die Möglichkeit, sich für verschiedene Zeiträume freiwillig vom Glücksspiel ausschließen zu lassen. Alle in Deutschland lizenzierten Glücksspielanbieter müssen an das OASIS-System angeschlossen werden und auch die Zahlen von OASIS sind seit der Einführung tendenziell steigend.

Laut Matthias Dahms, dem Präsident des Deutschen Sportwettenverbandes, sei dies aber kein Zeichen für mehr spielsüchtige Spieler, sondern eher ein Hinweis darauf, dass Menschen mit einem problematischen Spielverhalten inzwischen besser geschützt würden.

Ist GAMSTOP ein Erfolg?

Seit inzwischen fünf Jahren gibt es GAMSTOP. Nach Auffassung der Verantwortlichen seien die mittlerweile fast 400.000 Registrierungen ein Beweis für den Erfolg des Systems:

Die Daten zeigen die Bedeutung von GAMSTOP, wenn es darum geht, Verbrauchern dabei zu helfen, sich vor Glücksspielschäden zu schützen. […] Der Selbstausschluss ist ein immer wichtigeres Instrument für jeden, der eine Pause vom Glücksspiel einlegen möchte. Fiona Palmer, CEO von GAMSTOP, Quelle: iGaming Business

Andere Organisationen, darunter GambleAware weisen jedoch darauf hin, dass es noch viele weitere Betätigungsfelder zur Verbesserung des Spielerschutzes in Großbritannien gebe. So sei es notwendig, Kampagnen gegen die Stigmatisierung von Glücksspielsucht durchzuführen, Betroffene zu ermutigen, sich ihrem Umfeld zu öffnen und den Schwarzmarkt einzudämmen.

Ähnliche Beiträge