Gauselmann-Vorstand kritisiert “Meinungskartell” gegen Glücksspiel und erläutert die Ausweitung des Spielbanken-Geschäfts der Gruppe

Bei der Tagung des Merkur Beirates der Gauselmann Gruppe, hat sich Vertriebsvorstand Jürgen Stühmeyer dafür starkgemacht, dass sich die Branche argumentativ gegen Kritiker durchsetzen sollte, die in anderen Ländern bereits den Glücksspielmarkt ins Wanken gebracht hätten.

Jürgen Stühmeyer, Vertriebsvorstand der Gauselmann AG

Jürgen Stühmeyer, Vertriebsvorstand der Gauselmann Gruppe, hat die Gegner des Glücksspiels in Deutschland kritisiert. © Gauselmann AG

Glücksspiel-Kritik wird zu internationalem Problem

Stühmeyer habe erklärt, dass es in Deutschland mittlerweile ein regelrechtes “Meinungskartell” gegen Glücksspielangebote gebe, wie das Fachmagazin games & business berichtet. Es existiere eine Gruppe von Dauerkritikern, die unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes argumentiere, aber nach Ansicht von Stühmeyer die falschen Ziele verfolge.

Es handle sich dabei allerdings nicht um ein Phänomen, das nur Deutschland betreffe. Auch in den Niederlanden, Österreich, Ungarn, Rumänien und Spanien hätten die legalen Anbieter der Branche mit strengen Einschränkungen zu kämpfen. Lediglich in den USA werde die Glücksspielbranche in letzter Zeit tendenziell liberalisiert.

Zukunft der Glücksspiel-Branche bleibt kontrovers

Die Diskussion rund um die Zukunft des Glücksspiels in Deutschland scheint etwas festgefahren zu sein. Werbefachmann Dr. Andreas Blaue hat daher schon vor einigen Monaten dafür geworben, Kompromisse zu fördern und Meinungsverschiedenheiten auszuräumen.

Sowohl die Kritik am klassischen Automatenspiel als auch an Sportwetten kommt medial immer wieder auf. Genauso gibt es aber auch Argumente aus der Branche. Eine konstruktive Diskussion scheint sich dabei aber nicht zu ergeben.

Darüber hinaus besteht weiterhin die Ansicht, dass der illegale Glücksspiel-Markt ein heimlicher Profiteur zu starker Einschränkungen des legalen Marktes werden könnte.

Gauselmann sieht Spielbanken-Geschäft als Diversifikation

Gauselmann scheint wirtschaftlich-strategisch auf die aktuelle Situation reagieren zu wollen. Laut offiziellen Aussagen sei das Spielbanken-Geschäft für die Gauselmann Gruppe eine Form der Absicherung, um die sich auf eine Zukunft vorzubereiten, in der das stark reglementierte Automatenspiel nicht mehr ein so starker Umsatzbringer sein könnte.

Nachdem die Gauselmann Gruppe zunächst erste Standorte in Sachsen-Anhalt übernommen bzw. neu eröffnet hat, erwarb das Unternehmen eine Lizenz für Nordrhein-Westfalen und kürzlich auch für Niedersachsen.

Heute wird über den Bau einer neuen Spielbank in Siegburg (NRW) im Stadtrat abgestimmt. Wenn die Abstimmung positiv ausfallen sollte, wird die Gruppe das sechste Casino im Bundesland eröffnen können.

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