Nachhaltigkeit bei Gauselmann: Neuer Unternehmensbereich soll ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen bewältigen

Das Glücksspielunternehmen Gauselmann wolle die Nachhaltigkeit künftig noch stärker in den Fokus nehmen und habe dafür einen eigenen Zentralbereich geschaffen, wie die Gruppe in einer Pressemitteilung am Montag verkündete. Zuletzt stand jedoch ein Projekt des Unternehmens bei Umweltschützern in der Kritik.

Teamfoto des Zentralbereichs Nachhaltigkeit bei Gauselmann

Das Team hinter dem Zentralbereich Nachhaltigkeit der Gauselmann Gruppe: (v.l.) Zentralbereichsleiter Nils Rullkötter, Projektmanagerinnen Louisa Pfeil und Josephine Rosemeier sowie Zentralbereichsleiter Sebastian Kitzelmann © Gauselmann AG

Gauselmann intensiviert Bemühungen zur Nachhaltigkeit

Gemäß der offiziellen Pressemitteilung definiere Gauselmann die angestrebte nachhaltige Unternehmensentwicklung anhand von drei Säulen: ökologische Verträglichkeit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Der neu geschaffene Zentralbereich Nachhaltigkeit solle diese Anforderungen in Einklang bringen.

Konkret versuche das Unternehmen bereits, verstärkt erneuerbare Energien durch Windkraftanlagen und Sonnenenergie zu nutzen. Auch die Nutzung von eigenen Blockheizkraftwerken finde bereits statt, um die Energiebilanz zu verbessern. Darüber hinaus gebe es zahlreiche soziale Projekte, die von der Gruppe unterstützt würden.

Dass die Verankerung des neuen Zentralbereiches Nachhaltigkeit für die Gauselmann Gruppe keinesfalls ein erster Schritt, sondern eher die nächste Stufe ist, scheint Paul Gauselmann, Gründer und Vorstandsvorsitzender, bestätigen zu wollen:

Um sowohl den unternehmerischen Erfolg der Gauselmann Gruppe als auch eine lebenswerte Zukunft für die nachfolgenden Generationen zu sichern, ist es wichtig, verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert zu handeln. Dieser Kurs ist schon lange in unserer Unternehmensphilosophie verankert. […] Da die sozialen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen jedoch stetig wachsen, wird der neu geschaffene Zentralbereich dazu beitragen, diesen Bedürfnissen noch besser gerecht zu werden. Paul Gauselmann, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Gauselmann Gruppe, Quelle: Gauselmann

Besonders stünden aber die Angestellten von Gauselmann im Zentrum des Konzeptes. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei durch flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten verbessert. Zudem gebe es bei Gauselmann ein wirksames Gesundheitsmanagement.

Umweltschützer kritisieren Spielbank-Projekt in Siegburg

Eine Belastungsprobe für das Nachhaltigkeitskonzept der Gauselmann Gruppe könnte der geplante Neubau der Spielbank in Siegburg darstellen. Das Projekt ist von Umweltschützern des BUND e. V. kritisiert worden und erst in der kommenden Woche wird final über die Umsetzung entschieden.

CDU und Grüne stufen das Bauvorhaben jedoch als genehmigungsfähig ein, obwohl es sich um die Bebauung eines Maisfeldes im Überschwemmungsgebiet der Sieg handelt. Rechtlich dürfte der neuen Spielbank somit nichts im Wege stehen, obwohl die Umweltschützer weiterhin Kritik üben und Verstöße gegen den FFH-Gebietsschutz, die Wasserrahmenrichtlinie und das Klimaschutzgesetz anführen.

Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit sind ein schmaler Grat

Paul Gauselmann habe betont, er sei nicht nur für die Umwelt, sondern auch für 15.000 Mitarbeiter verantwortlich, die von der Gruppe beschäftigt würden. Demnach appelliere er an Verständnis für wirtschaftliche Entscheidungen.

Laut Gauselmann dürften die geltenden Gesetze nicht zum “Wettbewerbsnachteil für europäische Unternehmen” werden. Vielmehr sei es sinnvoll, ein “Gleichgewicht” zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten zu schaffen.

Ob sich Gauselmann damit auf das aktuell geplante Projekt in Siegburg bezieht, ist nicht bekannt. Allerdings scheint der inzwischen 89-jährige Unternehmer immer einen Blick für ganzheitliche Auswirkungen seiner Entscheidungen behalten zu wollen.

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