Aus für Süper Lig-Clubs

Das verheerende Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist eine humanitäre Katastrophe. Die Nachwirkungen werden noch lange Zeit spürbar sein und haben nun auch Folgen für den Profisport. Der türkische Erstligist Hatayspor muss sich nämlich aufgrund der Zerstörungen seiner Heimspielstätte in Antakya aus der Süper Lig zurückziehen. Noch ein weiterer Club steht mutmaßlich vor dem Aus.

Ansicht auf eine Moschee in Istanbul.

Die türkische Süper Lig trifft das Erdbeben schwer. ©falco/ Pixabay

Erdbeben trifft auch Fußballclubs hart

Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat die ganze Welt erschüttert. Bislang sollen mehr als 20.000 Menschen ums Leben gekommen sein. Natürlich hat die Zerstörung in der Region auch Auswirkungen auf den Fußball, genauer gesagt auf die höchste türkische Spielklasse, die Süper Lig. Betroffen ist nämlich auch das Stadion des türkischen Profifußballvereins Hatayspor, der in Antakya, im Südosten der Türkei an der Grenze zu Syrien, beheimatet ist. Der Präsident des türkischen Vereinsverbands Ali Koç teilte daraufhin mit, dass der Club sich aus der Süper Lig zurückziehen werde.

“Hatayspor hat einen Brief geschickt. Sie haben uns mitgeteilt, dass sie in dieser Saison nicht mehr spielen werden.”Ali Koç, Präsident, Türkischer Vereinsverband, Statement im Rahmen einer Pressemitteilung

Sportdirektor wird noch vermisst

Die Nachricht, dass Hatayspor künftig nicht mehr am Ligabetrieb teilnehmen werde, wurde auf einer Pressekonferenz zusammen mit dem Präsidenten des Türkischen Fußballverbandes (TFF), Mehmet Büyükekşi bekanntgegeben. Die Stadt Antakya, in der der Verein zu Hause ist, liegt unweit des Epizentrums des Erdbebens und meldete bisher katastrophale Zerstörungen. Nach Berichten der türkischen Presseagentur Anadolu wird der Sportdirektor des Vereins, Taner Savut, immer noch vermisst.

Unklares Schicksal von Christian Atsu

Unklar war lange Zeit auch, ob der ghanaische Fußballprofi Christian Atsu, der nach dem Erdbeben als vermisst galt, das Unglück überlebte. Er spielt auf Leihbasis für Hatayspor und ersten Meldungen zufolge wurde er lebend gefunden. Mittlerweile melden verschiedene Medien aber, dass es sich dabei um eine Verwechslung gehandelt habe und dass Atsu, der für den FC Chelsea spielte, immer noch vermisst wird. Nach Angaben des Vizepräsidenten des Vereins nahm man an, dass der Spieler mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden sei. Diese Nachricht stellte sich aber wenig später als falsch heraus. Das Schicksal des Fußballers ist immer noch unklar.

Weiteres Süper Lig-Team betroffen

Doch nicht nur Hatayspor ist betroffen, denn auch die Provinz Gaziantep liegt nahe des Epizentrums und wurde schwer verwüstet. Dort befindet sich die Spielstätte von Gaziantep FK, einem Club, der ebenfalls in der türkischen Süper Lig spielt. Bislang hat sich der Verein aber noch nicht dazu geäußert, wie man weitermachen wolle. Für die Liga wäre es natürlich ein großer Verlust, wenn sich gleich zwei Teams verabschieden würden. Fraglich ist aber, wie schwer die Infrastruktur getroffen ist und ob sich Sportler unter den Verletzten oder Vermissten befinden. Es ist also möglich, dass ein normaler Spielbetrieb für den Verein gar nicht mehr zu stemmen ist.

“Wenn Gaziantep FK sich ebenfalls aus der Liga zurückziehen will, werden wir mit 17 Mannschaften weitermachen, vorausgesetzt, die Rechte dieser beiden Vereine bleiben erhalten.”Ali Koç, Präsident, Türkischer Vereinsverband, Statement im Rahmen einer Pressemitteilung

Wie geht es in der Süper Lig weiter?

Wie es in der türkischen Liga weitergeht, kann man aktuell also noch nicht einschätzen. Hatayspor belegt in der Tabelle derzeit Platz 14. Der FK Gaziantep befindet sich sogar auf Platz 10. Die anstehenden Spieltage wurden aufgrund der Katastrophe verlegt. Es ist unklar, wann der Ligabetrieb fortgesetzt werden kann. Anders als in der Ersten Fußballbundesliga sind derzeit also keine Sportwetten möglich. Hierzulande sind sich die Buchmacher nach dem Start der Rückrunde einig, wer Deutscher Meister wird.

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