Aktionstag Glücksspielsucht 2023: Niedersachsen möchte bereits Schüler für riskantes Glücksspiel sensibilisieren

In Niedersachsen sollen Schüler intensiver über die Gefahren des Glücksspiels aufgeklärt werden. Ein Präventionsprojekt der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse DAK-Gesundheit soll dafür ab 2024 an Schulen durchgeführt werden. Ein Pilotprojekt wird es bereits am Aktionstag Glücksspielsucht 2023 geben.

Ein Junge sitzt an einem Laptop

Das Land Niedersachsen möchte Schüler für Glücksspiel-Risiken sensibilisieren. (Symbolbild) © Thomas Park/unsplash.com

Glücksspiel-Parcours für Schüler aktualisiert

Am 27.09.2023 findet der Aktionstag Glücksspielsucht in Deutschland statt. Es handelt sich dabei um ein bundesweites Ereignis, das unter der Schirmherrschaft des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, stattfindet.

Wie der NDR berichtet, stehe in Niedersachsen der Glücksspiel-Parcours abgezockt, der den Schülern eine kritische Einstellung zum Glücksspiel vermitteln soll, im Fokus des diesjährigen Aktionstages Glücksspielsucht.

Neben der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) habe auch die Krankenkasse DAK-Gesundheit die Aktion befürwortet und unterstützt:

Glücksspielsucht ist ein ernstzunehmendes Problem. Wir wollen bereits früh im Umfeld Schule für das Thema sensibilisieren. Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung Niedersachsen, Quelle: NDR

Bereits im Jahr 2012 sei der nun aktualisierte Glücksspiel-Parcours entwickelt worden. Neben dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg seien Glücksspiel- und Sucht-Experten an der Entwicklung beteiligt gewesen. Aufgrund der Veränderungen der letzten Jahre sei dessen Aktualisierung notwendig geworden.

Glücksspielsucht: Sind Kinder und Jugendliche besonders gefährdet?

Kinder und Jugendliche gelten im Zusammenhang mit Glücksspiel-Angeboten als besonders gefährdet. Laut dem Glücksspiel-Survey der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2019 hätten bereits rund 50 % der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 20 Jahren Erfahrungen mit Glücksspiel gemacht. Selbst bei den 16- bis 17-Jährigen seien es schon 36 Prozent gewesen.

Neben klassischen Glücksspiel-Angeboten, wie Online Casinos oder Sportwetten, sehen manche Experten auch Lootboxen in Videospielen kritisch. Hierbei handelt es sich um glücksspielähnliche Belohnungssysteme, die teilweise auch den Einsatz von Echtgeld erfordern.

Es wird sich zeigen, ob die Maßnahmen zur Aufklärung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Bezug auf Glücksspielsucht Wirkung zeigen werden. In jedem Fall scheint es sinnvoll zu sein, dass der Glücksspiel-Parcours auf die Anforderungen der aktuellen Zeit angepasst werde und die Implementierung in den Schulalltag auch über den Aktionstag Glücksspiel 2023 erfolgen soll.

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