Das MIT Blackjack Team: Gut gezählt ist halb gewonnen

Der klassische Glücksspieler ist laut Klischee ein einsamer Wolf am Spieltisch. Doch wie der Film “21” zeigt, jagt der Wolf am erfolgreichsten im Rudel. Der Streifen machte das MIT Blackjack Team populär, eine Gruppe von Spielern, die zeitweise bis zu 80 Mitglieder umfasste und mit der Technik des Kartenzählens Gewinne einfuhr. Dies ist ihre Geschichte. Weitere Beschreibungen professioneller Spieler und ihrer Karrieren bietet ОnlineCasinosDeutschland.com.
Blackjack Spielkarten

Wie funktioniert ein Blackjack Zählteam?

Kartenzählen ist in Casinos schon seit Jahrzehnten nicht gern gesehen. Es ist jedoch nur dann eindeutig illegal, wenn dafür technische Hilfsmittel eingesetzt werden. Im Kopf Karten zu zählen, übersteigt die intellektuellen und mathematischen Fähigkeiten eines durchschnittlichen Spielers jedoch. Casinos versuchen sich mit verschiedenen Vorkehrungen gegen die Ausnahmen zu schützen, mit Hausverboten als finaler Maßnahme.

In den frühen 1970-er Jahren tauchte ein Typ namens Ken Uston auf, der auf den Pfaden des berühmten Kartenzählers Edward Thorp wandelte. Uston wurde damit berüchtigt, Teams von Kartenzählern zu organisieren, die er auf die Casinos losließ. Generalstabsmäßig zusammenarbeitende Kartenzähler teilen sich in zwei Gruppen auf. Man nennt sie “Späher” (“spotters”) und “Schwergewichte” (“big players”). Die schwierige Aufgabe der Späher ist es, das Spielgeschehen am Tisch zu verfolgen, mitzuzählen, welche Karten bereits aus dem Spiel sind. Während sie das tun, riskieren sie nur Minimaleinsätze. Haben sie den Eindruck, dass die im Spiel befindlichen Restkarten Gewinne zulassen, signalisieren sie dies den Schwergewichten, die ihre Einsätze dann in schwindelerregende Höhe treiben können. Dieses Grundprinzip ist immer gleich und lässt sich nicht nur auf Blackjack anwenden, sondern auch auf andere Kartenspiele wie Poker und Baccarat.

Die Strategie scheint übersichtlich, hat in der Praxis jedoch ihre Tücken. Nicht wenige, die auf sie setzten, scheiterten. Das MIT Blackjack Team jedoch war eine Erfolgsgeschichte. Es machte das Glücksspiel zur sprudelnden Einkommensquelle.

Von bescheidenen Anfängen zum durchorganisierten Team

Alles begann 1979 mit einer Lehrveranstaltung am angesehenen Massachusetts Institute of Technology mit dem vielversprechenden Titel “Glücksspiel für darauf Angewiesene”. Lehrgangsleiter J. P. Massar enttäuschte jedoch viele Teilnehmer, denen seine Einblicke ins Kartenzählen nicht die erhofften großen Gewinne brachten. Den Wendepunkt brachte ein Besuch Massars, auch als “Mr. M.” bekannt, in einem chinesischen Restaurant. Er hörte dort eine Unterhaltung am Nebentisch mit, in der es ums Kartenzählen im Team mit hohen Gewinnen ging.

Massar stellte sich am Nachbartisch vor und traf auf Bill Kaplan, einen Harvard-Absolventen, der während seines Studiums ein erfolgreiches Kartenzähl-Team auf die Beine gestellt hatte. Dessen Mitglieder hatten sich inzwischen über die Spieltische in aller Welt verstreut. Kaplan war offen für einen Neuanfang. Er brachte seinen geschäftlichen Riecher in Massars noch recht akademische Anfänge mit MIT-Mathe-Cracks ein – und machte ihre verkopften Theorien zum Erfolgsrezept. Unter seinem Einfluss entstanden eine zielgerichtete Gewinn-Strategie und eine straffe Organisation, zu der Stundenlöhne für Kartenspieler und kollektive Gewinnbeteiligungen gehörten. Die Startmannschaft umfasste zehn Mitglieder und ein Spielbudget von 89.000$. Es verdoppelte sich innerhalb von nur zehn Wochen. Danach wurde es ganz offensichtlich Zeit, die Operation auszuweiten…

Geburt einer Gewinn-Maschine

Das MIT Blackjack Team entwickelte sich zu einem gut geölten Unternehmen mit genau definierten Finanzmitteln und Geschäftszielen. Es hatte verlässliche Umsätze und einen ausgeklügelten Rekrutierungspozess. Wer ins Team wollte, musste sich harten Eignungsprüfungen unterwerfen, die sein Talent zum Kartenzählen unter Stressbedingungen testeten. Wer bestand, profitierte von einer intensiven und kostenfreien Ausbildung ebenso wie von individuellen Anteilen an den Gewinnen des gesamten Unternehmens.

Die Casinos waren bereits auf die Aktivitäten von Kartenzählern aufmerksam geworden. Die MIT-Leute mussten sich deshalb unauffällig untereinander verständigen. Dazu diente ihnen eine Geheimsprache, in der bestimmte Wörter in harmlos klingenden Sätzen der Späher Zahlen entsprachen, die den Schwergewichten am Spieltisch signalisierten, wie sie ihre Einsätze zu gestalten hatten.

Verluste waren dabei nicht ausgeschlossen – Kartenzählen ist kein wasserdichtes System. Doch die langfristige Bilanz war positiv, der Mannschaftsgeist in Ordnung. Disziplin war der Schlüssel zum Erfolg. Hier ging es nicht um reines Glücksspiel. Zur Anwendung kam ein Geschäftsmodell, das Risiken minimierte. Dazu zählten detaillierte Dokumententationen der Spielerfahrungen zur Erfolgskontrolle und -optimierung. Ständig war das Team auf der Suche nach neuen Spielstätten, die sich noch nicht mit entsprechend ausgebildetem Personal gegen Kartenzähler gefeit hatten. “Alle konzenrierten sich auf dasselbe Ziel”, erinnerte sich Bill Kaplan. “Jeder Spieler nahm die eigene Leistung genauso ernst wie die seiner Mitstreiter.” Schätzungen zufolge resultierte daraus ein Gewinnvorteil von zwei Prozent über die Spielbank – eine bis dahin noch nie dagewesene Wende des Spielglücks zugunsten des Casino Kunden.

Neue Dimension des Glücksspiels: Strategisches Investment

In den 1980-er Jahren expandierte das MIT Blackjack Team enorm. Die Zahl der Spieler erreichte 30, die ihres Budgets 300.000$. Die Gewinnmargen betrugen in guten Zeiten bis zu 300%. Dies konnte nicht ohne Gegenmaßnahmen der Casinos bleiben. Einige der MIT-Leute standen bei ihnen bereits auf schwarzen Listen; Bill Kaplan selbst konnte sich längst gar nicht mehr in Spielbanken blicken lassen, weil sein Auftauchen im Casino sofort eine Suche nach seinen Komplizen auslöste. Doch das MIT Blackjack Team Personal wurde immer wieder aufgefrischt.

In den 1990-er Jahren gab die Eröffnung neuer Casinos im US-Bundesstaat Connecticut dem Geschäft noch einmal einen Schub. Kaplan, Mr. M. und ihr Geschäftspartner John Chang fühlten sich zur Gründung einer Firma ermutigt. Sie nannten sie “Strategisches Investment”. Das Unternehmen konnte über ein Budget von einer Million $ verfügen und beschäftigte 80 Spieler. Das war der Höhepunkt der Aktivitäten des MIT Blackjack Teams.

Danach ging es mit der erfolgreichsten Kartenzähler-Truppe aller Zeiten abwärts. Zum einen verschärften die Casinos ihre Abwehrmaßnahmen nochmals. MIT-Absolventen behielten sie scharf im Auge. Zum anderen verlegten die Geschäftsleute des MIT Blackjack-Teams sich auf andere lohnende Geschäftsfelder. Die einsetzende Globalisierung eröffnete ihnen vielversprechende Anlagemöglichkeiten. Ende 1993 lösten sie ihr Unternehmen in gegenseitigem Einvernehmen auf, zahlten das Firmenvermögen an alle Beteiligten aus und wandten sich neuen Investments zu. Einige jedoch blieben dem Glücksspiel treu und brachten ihr Talent zum Kartenzählen in neue Teams ein. Zum Jahrtausendwechsel jedoch hatten die Casinos die meisten von ihnen mit harten Bandagen davon überzeugt, sich zurückzuziehen. Auch im Internet in Top Online Casinos konnte die Fähigkeit nicht eingesetzt werden. Ihr Ruhm überdauerte im Film “21”, in Ben Mezrichs Buch “Bringing Down the House” – und in ausgeklügelten Vorsichtsmaßnahmen der Casinos, die Fischzüge wie die des MIT Blackjack Teams für alle Zukunft verhindern sollen.

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