Schweizer Bundesrat vergibt 22 Glücksspiel-Lizenzen bis 2044: Zwei neue Standorte in Lausanne und Winterthur geplant

Der Schweizer Bundesrat hat Betreibern an 22 Standorten für die Jahre 2025 bis 2044 die Genehmigung zum Glücksspiel erteilt. Auch für Online-Angebote wurden zwei neue Lizenzen vergeben, was den Konkurrenzkampf erhöhen und die staatlichen Einnahmen steigern könnte.

Eine Schweizer Flagge auf einem Schiff vor einem Casino

An 22 Standorten in der Schweiz dürfen von 2025 bis 2044 terrestrische Glücksspiele angeboten werden. (Symbolbild) © Leo/unsplash.com

Großteil der Bewerbungen erfolgreich

Wie in der Online-Ausgabe des Blick zu lesen ist, habe es nach der Neuvergabe der Lizenzen nur wenige Änderungen im stationären Casinos-Geschäft der Schweiz gegeben.

In Lausanne und Winterthur werde es ab 2025 jeweils eine neue Spielbank geben, während das Casino in Schaffhausen schließen muss. Die Schaffhäuser Betreibergesellschaft habe einen unvollständigen Antrag eingereicht, daher sei dieser nicht vom Bundesrat im Vergabeverfahren berücksichtigt worden.

Nur in den Glücksspiel-Zonen Basel, Lausanne, St. Gallen und Wallis habe es überhaupt mehr als eine Bewerbung auf die Glücksspiellizenz der jeweiligen Zone gegeben. Auch wenn alle Bewerber die gesetzlich vorgeschriebenen Konzessionsvoraussetzungen erfüllt hätten, sei die Wahl auf die derzeitigen Betreiber gefallen. Dem Präsidenten der Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK), Fabio Abate, zufolge gebe es keine Gründe dafür, den bestehenden Casino-Betreibern die Lizenz zu verweigern, weshalb die Neubewerber leer ausgegangen seien.

Auch für das Online-Glücksspiel seien die Lizenzen neu vergeben worden. Die Casinos in Locarno und in St. Moritz dürfen nun offiziell auch Spiele im Internet anbieten. Damit steige die Anzahl der Online-Lizenzen auf 12. Abate habe davon gesprochen, dass bald das Limit erreicht sein könnte.

Wie ist das Glücksspiel in der Schweiz geregelt?

Seit Januar 2019 gilt in der Schweiz das aktuelle Glücksspielgesetz, das alle Geldspiele regelt. Dazu zählen Casinos, Lotterien und Online-Glücksspiele.

Nur die beiden Anbieter Swisslos und Loterie Romande dürfen Lotterien in der Schweiz anbieten. Genauso gibt es streng reglementierte Lizenzen für stationäre Casinos und Online-Casinos.

Bei den Casino-Lizenzen wird zwischen dem Typ A und dem Typ B unterschieden. In B-Casinos sind die Einsätze begrenzter als in A-Casinos. Voraussetzung für die Vergabe einer Online-Lizenz ist, dass bereits ein terrestrisches Casino vom Anbieter betrieben wird.

Die Schweizer Behörden arbeiten zudem intensiv daran, gegen illegale Aktivitäten auf dem Glücksspielmarkt vorzugehen. Trotz aller Bemühungen sei das illegale Spiel in der Schweiz aber weiterhin weit verbreitet.

Höhere Einnahmen für das Rentensystem erwartet

Die “moderate Erhöhung des Angebotes”, wie Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider die Bewegungen auf dem Casino-Markt kommentierte, könne höhere Steuereinnahmen zufolge haben, die vor allen Dingen dem Schweizer Rentensystem zugutekämen.

Im Jahr 2022 waren auf diese Weise bereits 397 Millionen Schweizer Franken (ca. 415 Millionen Euro) eingenommen worden. Auch rund um die Casino-Standorte finde eine touristische und wirtschaftliche Belebung statt.

Allerdings habe Baume-Schneider betont, dass nicht die Einnahmen, sondern weiterhin der Schutz von Spieler Priorität hätte. Alle konzessionierten Casino-Betreiber hätten die geforderten Auflagen erfüllt.

Ähnliche Beiträge