Flughafen in der Glücksspiel-Metropole Las Vegas testet innovative Sicherheitskontrolle

Der Flughafen Harry Reid International Airport (IATA-Code: LAS) in Las Vegas testet ein Self-Service-Screening für die Sicherheitskontrolle. Passagiere scannen ihr Gepäck und ihren Körper dabei selber. Der Testlauf soll zeigen, wie die Sicherheitskontrollen der Zukunft aussehen könnten. Auch für viele deutsche Touristen, die nach Las Vegas reisen, könnte die innovative Sicherheitskontrolle eine Entlastung darstellen.

Abbildung eines Flughafens samt Glücksspielautomaten.

Wer in die Glücksspiel-Metropole Las Vegas fliegt, könnte seinen Sicherheitsscan bald selbst durchführen (Symbolbild). ©OnlineCasinosDeutschland.com/DALL-E

Sicherheitskontrolle ohne Mitarbeiter

Als einziger Flughafen der Welt testet der Flughafen LAS eine neue Methode für die Sicherheitskontrolle mit dem sogenannten Self-Service-Screening. Die Transportation Security Administration (kurz: TSA) hat dafür am LAS eine Testanlage aufgebaut [Video auf Englisch]:

Reisende bestätigen dafür zunächst ihre Identität an einem Schalter, an dem sich derzeit noch ein Sicherheitsmitarbeiter befindet. Anschließend legen sie ihr Handgepäck wie gewohnt in eine kleine Box, die über ein Laufband automatisch durch ein Röntgengerät fährt.

Danach begeben sich Reisende in eine gläserne Kabine, wo der eigentliche Sicherheitsscan erfolgt. Dabei erkennt das Gerät, ob sich noch Gegenstände am Körper der Reisenden befinden. Hat ein Passagier etwa sein Smartphone in der Hosentasche vergessen, dann wird dies durch eine einfache Lichtmarkierung angezeigt und der Reisende muss es vor dem Scan entfernen.

Verbotene Gegenstände sollen bei dem Scan erkannt werden und einen Alarm auslösen. Das klassische Abtasten soll dadurch komplett entfallen. Der ganze Prozess soll dadurch nur noch 10 Minuten dauern und nicht wie aktuell 30 Minuten.

Während des gesamten Prozesses wird Reisenden Schritt für Schritt erklärt, wie die Sicherheitskontrolle ablaufen wird. Der Vorteil dabei ist, dass jeder Passagier die Kontrolle in seinem eigenen Tempo durchführen kann. Bei Fragen kann ein Sicherheitsmitarbeiter über den Monitor hinzugeschaltet werden.

Tatsächlich besteht eines der Hauptziele hier darin, es Einzelpersonen zu ermöglichen, durch das System zu gelangen, ohne unbedingt direkt mit einem Beamten interagieren zu müssen, und zwar in ihrem eigenen Tempo. Es geht auch darum, sich nicht gehetzt zu fühlen.Christina Peach, TSA Administratorin, Boston Herald

An vielen Flughäfen haben Reisende die Möglichkeit, sich vorab selbst einzuchecken und ihr Gepäck in Eigenregie an Automaten abzugeben. Mit dem selbst durchgeführten Sicherheitscheck könnten Reisen weiter automatisiert werden.

Self-Service-Screening auch für Glücksspiel-Touristen von Vorteil

Es ist davon auszugehen, dass auch viele Touristen von dem aktuellen Testlauf und einer möglichen Implementierung des Self-Service-Screenings profitieren könnten. Als Glücksspiel-Metropole verbucht Las Vegas jährlich mehr als 40,4 Millionen Besucher [Link auf Englisch]. Obwohl die Wüstenstadt insgesamt vier Flughäfen hat, kann es vor allem bei der Sicherheitskontrolle zu langen Wartezeiten kommen.

Der Flughafen Harry Reid International Airport macht aber nicht nur mit dem Testlauf des Self-Service-Screenings auf sich aufmerksam. Anfang des Jahres soll der Jackpot an den Spielautomaten des Flughafens dreimal innerhalb von einer Woche geknackt worden sein. Die Gewinne sollen zwischen 18.000 USD (ca. 16.450 Euro) und über 1 Million USD (ca. 910.000 Euro) gelegen haben.

Testlauf soll Machbarkeit bestätigen

Der Testlauf am LAS wird zunächst mit erfahrenen Reisenden durchgeführt, die derzeit bereits das TSA-Pre-Check-Programm verwenden. Die TSA erhofft sich, mit dem Test Daten über das System sowie die menschlichen Faktoren in einer echten Reisesituation sammeln zu können. Diese sollen genutzt werden, um das Design und die Funktionalität weiter zu verbessern.

Laut den Verantwortlichen soll das Self-Service-Screening nicht nur mehr Komfort für die Passagiere bieten, sondern auch die Mitarbeiter an Flughäfen entlasten. Diese hätten dadurch mehr Zeit, sich auf größere Sicherheitsbedrohungen zu fokussieren. Es sind also keine Entlassungen durch das Programm geplant.

Den Verantwortlichen ist jedoch auch bewusst, dass Passagiere sich erst an das Self-Service-Screening gewöhnen müssten:

Es wird Zeit brauchen, die Öffentlichkeit aufzuklären. Wir werden eine neue Generation von Reisenden haben, die einfach nur mit möglichst wenig Aufwand und Verzögerung durchkommen möchte. Ich denke, irgendwann werden wir immer mehr davon sehen.Keith Jeffries, Vizepräsident, K2 Security Screening Group, Boston Herald

Der Harry Reid International Airport war im Jahr 2022 der Flughafen mit den siebt meisten Passagieren in den USA. Im Jahr 2023 verbuchte er einen neuen Rekord mit 57,6 Millionen ankommenden bzw. abfliegenden Passagieren. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse der Testlauf mit dem neuen Self-Service-Screening hervorbringen wird.

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