Deutschlands Großstädte im Cabrio-Check: Diese Städte fahren oben ohne
Die Temperaturen steigen, der Frühling ist in vollem Gange und damit ist die Cabrio-Saison in diesem Jahr gestartet. Jedoch finden Deutschlands Autobesitzer immer weniger Gefallen an sommerlichen Fahrten oben ohne: Seit letztem Jahr ist der Bestand an Cabrios um 1,1 Prozent zurückgegangen, besonders die Ingolstädter und die Regensburger haben das Interesse an den verdeckfreien Autos verloren (jeweils minus 3,9 Prozent).
Das haben wir in einem Vergleich der deutschen Städte mit über 100.000 Einwohnern herausgefunden. Dafür wurde der Bestand an Autos mit offenem Verdeck am 1. Januar 2025 pro Zulassungsbezirk in das Verhältnis zur Gesamtzahl an gemeldeten Personenkraftwagen gesetzt. Darüber hinaus wurde der Bestand mit den Vorjahreszahlen verglichen.
Heidelberg krönt sich als Cabrio-Hochburg
Mit dem Auto ohne Verdeck zeigen sich besonders die Heidelberger häufig: Anteilig fahren 64,2 Cabrios pro 1.000 PKWs durch die baden-württembergische Großstadt. Den Vizetitel als Cabrio-Hauptstadt sichert sich Mülheim an der Ruhr mit 64 Oben-ohne-Wagen pro 1.000 Autos. Stuttgart, die Geburtsstätte des Verbrenner-Autos, folgt mit einer Dichte von 61 Cabriolets. Auch in Solingen und Neuss können Autofahrer die Sonnenstrahlen durch das offene Verdeck mit 60,5 bzw. 58,2 Wagen ohne Dach pro 100.000 Autos genießen.
In diesen Städten sind Cabrios eine Rarität
Im Osten der Bundesrepublik sucht man hingegen lange nach einem Auto mit offenem Verdeck auf den Straßen: Die zwölf Städte mit der geringsten Dichte liegen allesamt in den neuen Bundesländern. Besonders gering ist die Quote mit 16,6 Cabriolets pro 1.000 Autos in Jena, gefolgt von Cottbus mit anteilig 17,4 Wagen mit offenem Verdeck. Auch im hohen Norden lassen sich Cabrios selten blicken: In Schwerin etwa fahren nur 18,4 offene Wagen je 1.000 Autos durch die Stadt. Chemnitz und Halle (Saale) komplettieren das untere Tableau mit einem Anteil von 18,8 bzw. 19,3 verdeckfreien Autos pro 1.000 PKW.
Bayerns Großstädte verlieren Interesse an offenem Verdeck
Während vergleichsweise viele Autohalter in Ingolstadt und Regensburg mit jeweils minus 3,9 Prozent das Interesse am Cabriolet verloren haben, ist auch in München der Cabrio-Bestand mit 3,4 Prozent besonders deutlich zurückgegangen. Damit verzeichnen die drei bayerischen Städte den größten Cabrio-Rückgang im Vergleich zu den Vorjahreszahlen. In Wolfsburg, der Heimat von VW und damit eine der wichtigsten Autostädte in Deutschland, zeichnet sich der Negativtrend mit 2,9 Prozent weniger Cabrios als im Vorjahr ähnlich deutlich ab. Ein möglicher Grund für den Rückgang: Die Autokrise geht auch an den Wolfsburgern nicht spurlos vorbei und sorgt für weniger Cabrios in der Stadt. Braunschweig und Flensburg ergänzen das Ranking mit einem Minus von ebenfalls 2,9 Prozent.
Interesse an Cabrios unter Erfurtern gestiegen
Während der bundesweite Bestand an Cabrios zurückgegangen ist, hat sich der Anteil in fünf Städten in den letzten zwölf Monaten vergrößert. Besonders in Erfurt wird der Wagen beliebter, wo 1,7 Prozent mehr Autos ohne Dach in der Garage stehen. Einen Zuwachs an Wagen mit offenem Verdeck verzeichnet auch Gera mit einem Plus von 1,3 Prozent. In Darmstadt ist der Cabrio-Bestand im letzten Jahr um 0,7 Prozent angestiegen, in Potsdam und Zwickau sind es 0,5 bzw. 0,3 Prozent. In den Städten im Osten der Bundesrepublik erfreuen sich die Autos mit dem offenen Dach also langsam größerer Beliebtheit.
Über die Untersuchungsgrundlage
Für den Vergleich haben wir den Bestand nach Zulassungsbezirken am 1. Januar 2025 an Personenkraftwagen sowie an Wagen mit offenem Ausbau in insgesamt 91 deutschen Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern ermittelt und in das Verhältnis zueinander gesetzt. Aufgrund fehlender Daten konnten Bergisch Gladbach, Moers, Witten, Iserlohn, Villingen-Schwenningen, Ratingen, Lünen, Marl und Hanau nicht berücksichtigt werden. Für Recklinghausen, Esslingen, Ludwigsburg, Gütersloh, Neuss, Zwickau, Konstanz, Siegen-Wittgenstein, Düren, Reutlingen, Göttingen, Gießen, Hildesheim, Hannover, Aachen, Trier-Saarburg, Tübingen, Paderborn und Saarbrücken werden die Städte plus Umgebung berücksichtigt.