Arbeiten als Croupier: Aufgaben, Ausbildung und Voraussetzungen

Spielbanken stellen nicht nur ein großes Glücksspiel-Angebot bereit, sondern bieten für viele Berufstätige auch einen Arbeitsplatz. Wer an eine berufliche Karriere in einem Casino denkt, hat in der Regel die Tätigkeit eines Croupiers im Kopf. Doch wie wird man eigentlich Croupier und wie sehen die täglichen Arbeitsabläufe aus? Ich selbst habe jahrelang als Croupier gearbeitet und gebe auf OnlineCasinosDeutschland.com einen umfassenden Überblick zum Berufsbild des Croupiers.
Ein Croupier an einem Spieltisch

Als Croupier arbeiten: Tätigkeit und Aufgabenbereiche

Die Tätigkeit eines Croupiers gehört zu den verantwortungsvollsten Aufgaben in einer Spielbank. Ein Croupier übernimmt die Spielleitung für verschiedene Glücksspiele wie Roulette, Blackjack, Baccarat und Poker. Er mischt die Karten, teilt die Spielchips aus und muss das Spielgeschehen und die Spielzüge der Spieler stets im Blick behalten.

Ein Croupier ist zudem für die Ansagen am Spieltisch verantwortlich und fordert die Spieler unter anderem auf, ihre Jetons auf dem Tisch zu platzieren. Zu den besonders anspruchsvollen Aufgaben eines Croupiers gehört die Gewinnberechnung der Spieler.

Innerhalb weniger Momente muss ein Croupier die Gewinne im Kopf berechnen und die Spieler auszahlen. Da es sich um eine geistig sehr anstrengende Tätigkeit handelt, wechseln sich die Croupiers in der Spielbank nach festgelegten Intervallen ab.

Ein Roulette-Tisch mit Spielern

Die Arbeit am Roulette-Tisch gehört zu den Kernaufgaben eines Croupiers. ©stux/pixabay.com

Ausbildung zum Croupier und Voraussetzungen

Die Ausbildung zum Croupier ist nicht mit einer klassischen Berufsausbildung zu vergleichen, die in der Regel über einen Zeitraum von drei Jahren geht. Es wird keine Berufsschule besucht und es gibt auch kein offizielles Zeugnis einer Industrie- und Handelskammer.

Die Ausbildung findet unter anderem in den Top 5 Spielbanken Deutschlands unter Anleitung eines erfahrenen Croupiers statt. In den meisten Fällen beträgt die Ausbildungszeit zwischen zwei und acht Monaten. Während dieser Zeit wird allerdings keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Seit 2015 gibt es allerdings einen gesetzlichen Mindestlohn von 1.470 € brutto pro Monat für Croupiers. Mit diesem Verdienst können angehende Croupiers nach der Ausbildung in jedem Fall planen.

Die Ausbildung besteht sowohl aus einem theoretischen als auch aus einem praktischen Teil. In der Praxis lernen die Auszubildenden die verschiedenen Spieltische und Spielabläufe kennen. Neben der Spielleitung der verschiedenen Tischspiele werden allerdings auch die Bedienung von Spielautomaten sowie das Austeilen der Jetons am Spieltisch erlernt.

Zudem beinhaltet die Ausbildung zum Croupier ein Poker-Modul. Neben den Spielregeln lernen die Auszubildenden die einzelnen Kartenhände kennen. Dies ist in der Praxis besonders wichtig, um schnell zu erkennen, welcher Spieler am Ende der Runde das stärkste Blatt auf der Hand hält. Außerdem werden verschiedene Pokervarianten behandelt, die in den deutschen Spielbanken häufig gespielt werden.

In der Theorie werden die Grundlagen der einzelnen Glücksspiele vermittelt. Wer die Ausbildung zum Croupier durchlaufen möchte, muss während der Ausbildungszeit auch ein Seminar zur Spielsucht Prävention besuchen.

Für die Ausbildung zum Croupier ist kein bestimmter Schulabschluss erforderlich. Wer sich für diese Ausbildung entscheidet, sollte jedoch über gute Kenntnisse in Mathematik verfügen.

Dies ist erforderlich, um die erzielten Gewinne schnell und korrekt zu berechnen. Außerdem fordern Arbeitgeber wie die Spielbank Hohensyburg in Dortmund gute Englischkenntnisse, damit auch die Kommunikation mit einem internationalen Publikum reibungslos funktioniert.

Wer sich für die Ausbildung zum Croupier entscheidet, muss jedoch auch berücksichtigen, dass häufig am Wochenende und in den Abend- oder Nachtstunden gearbeitet werden muss. Zum Ausbildungsstart müssen die Auszubildenden das 18. Lebensjahr bereits vollendet haben. In einigen Fällen wird die Ausbildung zum Croupier erst ab dem 21. Lebensjahr angeboten.

Wer hingegen technisch begabt ist und einen Arbeitsplatz in einer Spielbank sucht, kann sich alternativ zum Croupier auch zum Automatenfachmann der Fachrichtung Automatendienstleistung ausbilden lassen.

Angestellte in einem Konferenzraum

Neben praktischen Übungen umfasst die Ausbildung zum Croupier einen theoretischen Teil, um die Grundlagen der einzelnen Glücksspiele zu erlernen. ©WebTechExperts/pixabay.com

Wie viel Geld verdient ein Croupier?

Die Croupier Gehälter in Deutschland unterscheiden sich zwischen den jeweiligen Spielbanken. Beim Berufseinstieg nach der Ausbildung ist jedoch mindestens mit einem Jahresgehalt von 36.600 € zu rechnen. Mit mehr Berufserfahrung steigt auch der jährliche Bruttoverdienst in den Spielbanken.

Zusätzlich erhalten Croupiers in den Spielbanken ein nicht unerhebliches Trinkgeld. Beim Poker beträgt dies in der Regel mindestens 1 % vom gewonnenen Pott. Wer daher als Croupier mit der Leitung hochdotierter Pokerturniere beauftragt wird, kann sich durchaus auf ansprechende Zusatzeinnahmen neben dem regulären Bruttogehalt freuen.

Berufliche Chancen und Karriere als Croupier

Wer die Ausbildung zum Croupier erfolgreich abgeschlossen hat, erhält ein Zertifikat. Dieses Zertifikat ist deutschlandweit anerkannt und bescheinigt die Fähigkeiten für eine Tätigkeit als Croupier.

Als potenzielle Arbeitgeber kommen somit alle deutschen Spielbanken infrage. Thomas Fritz, Geschäftsführer der Spielbanken Mecklenburg-Vorpommern, kündigte bereits an, das Personal in der neuen Spielbank in Rostock 2024 auf insgesamt 80 Mitarbeiter aufzustocken.

Teilweise wird eine Ausbildungsbescheinigung zum Croupier in Deutschland sogar in den internationalen Spielbanken anerkannt. Nach der Ausbildung zum Croupier gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven:

  • Tischchef: Wer bereits über einige Berufserfahrungen als Croupier verfügt, kann innerhalb der Spielbank zum Tischchef aufsteigen. Der Tischchef ist im oberen Bereich des Spieltischs positioniert und überwacht das gesamte Spielgeschehen.
  • Pit Boss: Der Pit Boss kümmert sich in einer Spielbank um die Organisation und die Personalplanung. Wer bereits einige Jahre als Croupier gearbeitet hat und sich auch für das Personalmanagement interessiert, kann sich zum Pit Boss weiterbilden lassen.
  • Inspektor: Der Inspektor kümmert sich in der Spielbank nicht nur um einen reibungslosen Spielablauf, sondern auch um die Sicherheit. Die korrekte Auszahlung der Gewinne, die Schlichtung von Streitigkeiten unter Spielern und eine enge Zusammenarbeit mit dem Security Personal sind die Kernaufgaben des Inspektors. Croupiers, die über einige Jahre Berufserfahrung verfügen, können in einer Spielbank ebenfalls diesen Weg einschlagen.
  • Schritt in die Selbstständigkeit: Croupiers können ebenfalls eine selbstständige Laufbahn einschlagen. Anschließend ist es möglich, unter anderem für große Pokerturniere gebucht zu werden. Aber auch eine nebenberufliche Tätigkeit als externer Mitarbeiter ist für einen selbstständigen Croupier durchaus möglich.
  • Die internationale Laufbahn: Neben zahlreichen Spielbanken in Deutschland bieten sich auch die großen internationalen Casinos als Arbeitgeber an. Auch diese Spielbanken sind stets auf der Suche nach qualifizierten Croupiers. Wer allerdings eine berufliche Karriere im Ausland einschlagen möchte, muss zwingend über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen.

Die Ausbildung zum Croupier bietet interessante Perspektiven und spannende berufliche Möglichkeiten. Es muss allerdings gut abgewägt werden, ob sich Beruf und Privatleben aufgrund der Arbeitszeiten miteinander vereinbaren lassen.

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