35 Las-Vegas-Tipps, die dir Geld und Nerven sparen

Von jemandem, der’s mehr als einmal durchlebt hat.

Las Vegas ist kein Urlaub. Las Vegas ist ein Ausnahmezustand.

Las Vegas ist eine Maschine, die dir ins Gesicht schreit, mit Lichtern und Lärm. Alles will deine Aufmerksamkeit – rund um die Uhr. Wer unvorbereitet ankommt, verbrennt in kürzester Zeit Geld, Energie und Nerven. Ich war viele Male da, manchmal kurz, manchmal über zwei Monate. Und jedes Mal habe ich dazugelernt. Hier sind 35 ehrliche Tipps, die dich heil durch die Wüste bringen können.

Der Vegas Strip bei Tag.

Vorbereitung und Anreise

1. Informiere dich beim Auswärtigen Amt

Nicht in Blogs, nicht auf Reddit. Die Website des Auswärtigen Amts sagt dir tagesaktuell, was du für die Einreise brauchst. Viele Regulierungen ändern sich regelmäßig, also prüfe am besten auch häufig nach, ob du noch auf dem aktuellsten Stand bist.

2. Bringe Bargeld mit, aber besser unter $10.000

Wechsle das Geld in Deutschland. In Vegas kostet jede Abhebung am Automaten locker bis zu $11 – egal, wie viel du ziehst. Aber Achtung: Bei mehr als $10.000 bei der Einreise musst du das beim Zoll angeben. Wenn du doch mal Geld abheben musst, dann besser off-strip in einer richtigen Bank und nicht am Casino-ATM.

3. Fast alles kannst du mit Karte zahlen

Aber Vegas ist trotzdem eine Cash-Stadt. Vor allem Trinkgelder (davon gibt’s viele) und das tatsächliche Gambling und Pokerspiel müssen meist bar bezahlt werden.

4. Immer kleine Scheine dabeihaben

$1- und $5-Noten brauchst du ständig: fürs Housekeeping-Trinkgeld, fürs Taxi-Trinkgeld, für Getränke-Service-Trinkgeld, fürs Restaurant-Trinkgeld. Oft musst du Trinkgeld geben, damit dir Scheine kleiner gewechselt werden, damit du Trinkgeld geben kannst. Gut zu wissen: Die ATMs/Voucher-Maschinen in den Casinos haben auch Wechselfunktionen.

Mobilität und Entfernungen

5. Kein Mietwagen, keine Taxis, sondern Uber und Lyft

Schneller, günstiger, einfacher. Parkgebühren sind hoch, Taxis betrügen noch oft (auch wenn das besser geworden ist) und du darfst natürlich nur nüchtern fahren. Einfach beide Apps (Uber und Lyft) installieren und Preise vergleichen.

6. Wenn du länger bleibst: Lyft/Uber-Abos überlegen

Bei längeren Aufenthalten lohnt es sich eventuell, die Subscriptions bei Lyft (Pink) oder Uber (One) für Sonderleistungen zu bezahlen (aber nicht vergessen, nach der Vegas-Reise zu canceln).

7. Vegas täuscht bei Entfernungen

„Sieht nah aus“ heißt nicht „ist nah“. Die Hotels sind riesig, es sind teilweise die größten Hotels der Welt, die hier die Straße säumen. Ein kurzer Spaziergang kann plötzlich zwei Kilometer bei 42 °C sein.

8. Bewege dich möglichst durch die Casinos

Viele Casinos sind miteinander verbunden – nutze die Klimaanlagen! Man unterschätzt die Hitze im Sommer draußen oft und man dehydriert schneller, als man denkt.

9. Es gibt kostenlose MGM-Monorails

Einige Hotels sind mit einer kostenlosen Monorail verbunden, so zum Beispiel Mandalay Bay, Luxor und Excalibur oder Park MGM, Aria und Bellagio.

10. Die große Monorail kostet Geld, kann sich aber lohnen

Sie fährt die Ostseite des Strips ab (MGM Grand bis Sahara). Ca. $6 pro Fahrt werden berechnet oder es gibt Unlimited-Pässe für mehrere Tage. Stationen liegen oft weit hinten im Casino, was bei Fußwegen mit eingeplant werden muss.

Klima, Kleidung und Energie

11. Vegas ist trocken. Du merkst nicht, wie du austrocknest

Du schwitzt, merkst es aber nicht. Draußen ist die heiße, trockene Wüstenhitze, drinnen die kalte, trockene Klimaanlagenluft. Beides ist hart für den Körper: Trink viel, nutze Elektrolyte, Lippenpflege, Nasensalbe und Bodylotion.

12. Zwiebel-Look ist Pflicht

Drinnen ist es oft eiskalt – draußen brutzelheiß. Nimm Hoodie, T-Shirt und Ersatzsocken mit, vor allem für Pokersessions, bei denen es zwischen zwei Plätzen am Tisch oft riesige Temperatur-Unterschiede geben kann.

13. Fast jeder wird irgendwann krank

Das ewige Wechselspiel zwischen Hitze und Klimaanlage ist brutal. Jedes Jahr geht mindestens einmal ein heftiger Virus (die WSOP-Grippe) um. Die einzige Ausnahme war 2021, als Maskenpflicht bestand …

14. Nimm dir aktiv Zeit für Ruhe

Vegas saugt dich aus – auch ohne dass du’s merkst. Gönn dir Nickerchen, bleib ruhig mal länger im Zimmer, meditiere. Vegas bietet alles zu jeder Tageszeit und man fühlt sich oft gezwungen, alle diese Angebote gleichzeitig nutzen zu wollen. Mach mal einfach nix.

Unterkunft und Spartaktiken

15. Immer Spielerkarte holen

Egal ob MGM, Caesars, Wynn oder die kleinsten privaten Casinos – hol dir die Players Card. Damit sammelst du Punkte bei allem: Spielen, Shoppen, Essen.

Eine Players Rewards Karte der WSOP 2025 in der Hand von Christin Maschmann.

16. Check regelmäßig dein Rewards-Konto

Du bekommst manchmal Hotelnächte geschenkt, ohne dass du dazu eine E-Mail erhältst, die dich darüber informiert. Geh aktiv auf die Rewards-Websites, logg dich ein, klick durch. Ich bekomme regelmäßig vier Nächte gratis plus $100–200 Essensguthaben bei MGM-Hotels.

17. Slot-Apps nutzen für Gratisnächte

Wynn Slots, MGM Slots – ja, die Dinger funktionieren. Es ist viel Aufwand, lohnt sich aber, wenn du früh planst. Achtung: Die gratis Übernachtungen sind oft trotzdem mit ein paar Kosten verbunden.

18. Hotelhopping macht manchmal Sinn

Ich springe zwischen Gratisnächten hin und her – vier Nächte hier, zwei woanders, wieder zurück. So zahle ich unter $600 im Monat statt $3.000. Longstay-Unterkünfte gibt es und man spart mit Küche und Waschmaschine und kann an einem Ort bleiben. Halte ein Auge auf die Kosten, auch für Transport zum und vom Strip, denn die meisten Longstay-Plätze sind off-strip.

19. Airbnb? Lieber nicht

In Vegas ist Airbnb an sich illegal oder unsauber geregelt. Lieber Trivago, Hotwire oder direkt bei den Hotels oder Longterm-Stays suchen.

20. Downtown ist günstiger, aber rauer

Keine oder kleinere Resort Fees, günstigere Games, Essen ist billiger. Aber: älter, lauter, schräger.

Die Leuchtreklame des El Cortez Hotels in Dowtown Las Vegas.

21. Hotelpreise regelmäßig beobachten

Nutze Preisalarme, check ein- bis zweimal im Monat. Preise schwanken extrem. Geduld kann belohnt werden.

Essen, trinken und überleben

22. Uber Eats ist dein Freund

Die Restaurants auf dem Strip sind absurd teuer und oft werden bis zu 25–30 % Trinkgeld erwartet. Auch wenn man bei Uber Eats Liefergebühren und auch Trinkgeld bezahlt, kommt man oft günstiger dabei weg.

23. Die Trinkgeld-Falle mit einberechnen

Ich habe in zwei Monaten in Las Vegas über $700 nur für Trinkgelder ausgegeben – Getränke beim Gamblen, Restaurants, Poker-Dealer, Reinigungskräfte, Stück für Stück bezahlt man so viel wie eine Monatsmiete.

24. Teile dir die Portionen

Essensportionen in den USA sind riesig. Es lohnt sich, Gerichte zu bestellen, die man auch am nächsten Tag noch gut kalt essen kann (Pasta, Pad Thai, Grill-Hähnchen etc.). So kann man sich das Essen über mehrere Tage aufteilen und Geld sparen.

25. Kühlschrank = Luxus

Viele Hotelzimmer in Vegas haben keine Kühlschränke. Ich bestelle mir bei längeren Aufenthalten eine Kühltasche per Amazon in einen Locker (z. B. zwischen Luxor und Mandalay Bay). Achtung: Hotels berechnen oft Gebühren, wenn man es dorthin liefern lässt.

Poker, Gambling und WSOP

26. Spielerkarte auch im Pokerroom nutzen!

Du sammelst Essens-Comps (oft $1–$2 pro Cash-Game-Stunde am Pokertisch), aber du musst aktiv danach fragen. Poker-Comps sind getrennt vom Casino-System.

27. Promotions beachten

High-Hand-Boni, Bad-Beat-Jackpots, Stundenboni: Jede Pokerlocation hat ihre eigenen Aktionen. Vorher checken und gezielt wählen, wo man seine Stunden spielt.

28. Off-strip spielen ist oft günstiger

Im Strip-Casino kostet zum Beispiel Blackjack rund $15. Im Orleans oder Downtown geht’s bei $5 los. Uber/Lyft lohnt sich da schnell, um sich die Strecke zu leisten, vor allem mit Freunden.

29. Anmelden ≠ sofort spielen

Poker-Wartelisten können lang sein – besonders zur WSOP. Viele Räume nutzen Apps wie PokerAtlas oder Bravo, oder man kann vorher anrufen. Plan das mit ein.

30. Die WSOP ist nicht allein

Über die Jahrzehnte haben sich neben der WSOP viele Turnierserien etabliert – im Venetian, Wynn, Golden Nugget etc. Informier dich und finde die besten Turnier-Angebote für deine Bankroll.

31. Kenny Hallaerts Turnierliste ist Gold wert

Der belgische Poker-Profi Kenny Hallaert erstellt jedes Jahr ein öffentliches Google-Sheet mit allen Turnieren in Vegas. Kostenlos, superdetailliert. Pflicht für Turnierspieler. Checkt seinen Twitter-Account für Updates.

32. WSOP+ App installieren und verifizieren

Seit diesem Jahr gibt es die WSOP+ App für WSOP-Events. Um Verzögerungen am Anfang zu vermeiden, sollte man sich auf jeden Fall vor der Reise anmelden und dann vor Ort sofort verifizieren.

Gesundheit, Nerven und Selbstschutz

33. Vegas will nonstop deine Aufmerksamkeit

Du wirst überall „angefunkt“. Lichter, Geräusche, Werbung, Spiel, Alkohol, Menschen. Du brauchst Inseln der Ruhe.

Das BetMGM Casino mit Hotel auf dem Las Vegas Strip.

34. Der Pool hilft nicht immer

Viele Hotelpools haben DJs und Party. Nicht gerade erholsam, also besser vermeiden. Ruhe findest du eher in deinem Zimmer.

35. Du musst nicht alles mitnehmen

Vegas läuft 24/7. Du verpasst nichts, weil nichts aufhört. Gönn dir Auszeiten, sonst wird es einfach schnell zu viel.

Und für mehr Storys und Tipps von mir schau dir gern mein Vegas-Buch „StripNit“ auf Amazon an.

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