Werder Bremen verlängert mit Wiesenhof

Der SV Werder Bremen gab gestern bekannt, dass er den laufenden Vertrag mit Hauptsponsor Wiesenhof auch in der kommenden Saison fortsetzen möchte. Seit zehn Jahren ist das Unternehmen aus Visbek nun Partner des Zweitligisten. Nun wurde bekannt, dass diese Zusammenarbeit zumindest erst einmal im kommenden Jahr fortgesetzt werden wird. Eigentlich wäre der Vertrag zwischen dem SV Werder Bremen und dem Marktführer bei Geflügelfleisch in Deutschland im Juni ausgelaufen. Das Internetportal Deichstube gab nun erste Details zum neuen Deal bekannt.

Die Fans im Bremer Weserstadion schauen das Spiel.

Die Fans des SV Werder Bremen revoltieren schon lange gegen den Wiesenhof-Schriftzug auf den Trikots. ©thgmueller/Pixabay

2022/23 ohne Wiesenhof-Schriftzug?

Auch im kommenden Jahr werden die Werder-Profis also mit einem Logo der PHW-Gruppe, zu der auch die Marke Wiesenhof gehört, auf den Trikots im Weserstadion und bei den Auswärtsspielen auflaufen. Schon lange ist der Wiesenhof-Schriftzug vor allem bei den Fans der Grün-Weißen umstritten. Immer wieder ärgern sich nicht nur die Bremer über das Geschäftsmodell des Geflügelproduzenten. Es könnte daher sein, dass die PHW-Gruppe eine seiner anderen Marken für den Platz auf der Brust der Spielershirts auswählt.

Wiesenhof stößt auf Ablehnung bei den Fans

Die PHW-Gruppe ist eines der größten Unternehmen für Geflügelzucht und –Verarbeitung in Deutschland. Die Gruppe mit Sitz in Visbek soll 2018/19 rund 1,687 Milliarden Euro umgesetzt haben und ist somit auch eines der größten deutschen Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie. Vor allem in Niedersachen ist die Aktiengesellschaft bedeutend. Dort sollen pro Woche rund 4,5 Millionen Hähnchen geschlachtet werden. Eben diese Tatsache stößt bei vielen Fußballfans sauer auf, in einigen Subunternehmen soll es zu Tierquälerei gekommen sein.

Green Legend soll Wiesenhof-Schriftzug ersetzen

Aus diesem Grund könnte sich die PHW-Gruppe, die fast 7000 Mitarbeiter beschäftigt, also entschieden haben, die Trikots der Werder Spieler mit dem Schriftzug einer der anderen Marken auszustatten. Allein Wiesenhof erwirtschaftet einen Umsatz von jährlich 1,5 Milliarden Euro, doch zur Aktiengesellschaft gehören um die 40 Einzelunternehmen, wie zum Beispiel Green Legend. Unter dem Namen dieser Marke werden fleischlose Alternativprodukte produziert. Der Green Legend-Schriftzug war in dieser Spielzeit bereits auf den Eventtrikots zu sehen und könnte in der kommenden Saison alle Heim- und/oder Auswärtstrikots.

Einige Vertragsdetails bereit bekannt

Es bleibt also spannend, wie das Trikot der Bremer in der kommenden Saison aussehen wird. Erste Leaks wurden noch nicht bekannt, dennoch passt allein der Name „Green Legend“ schon hervorragend zu dem der Grün-Weißen. Auch wenn der Look der Spielershirts noch unklar ist, wurden andere Vertragsdetails zwischen dem Zweitligisten und der PHW-Gruppe schon bekannt. Diese betreffen vor allem auch die Ligazugehörigkeit des SV Werder Bremen, die tagtäglich Thema in den Medien ist.

Werder Bremen: Alles ist noch möglich

Die sportliche Situation des SV Werder Bremen hat natürlich auch einen großen Einfluss auf die Zusammenarbeit zwischen dem Verein und dem Hauptsponsor. Aktuell stehen die Bremer nämlich kurz vor der Rückkehr in die Erste Fußballbundesliga. Mit 57 Punkten liegt das Team von Trainer Ole Werner zwei Spieltage vor Saisonende auf Platz drei. Vom direkten Aufstieg, bis hin zur Relegation oder gar dem Verbleib in Liga zwei ist noch alles möglich. Aus diesem Grund gilt sicherlich der neue Vertrag auch ligaunabhängig.

3 Millionen mehr für Liga 1

Mit der Bekanntgabe der Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen der PHW-Gruppe und dem SV Werder Bremen ist klar, dass das Unternehmen auch, wenn Werder aufsteigen sollte, weiterhin als Sponsor fungieren wird. Zumindest jedenfalls erstmal in der kommenden Saison 2022/23. Das Internetportal Deichstube weiß allerdings, wie sich die Vereinbarungen im Falle eines Aufstiegs ändern könnten. Kehrt der SV Werder Bremen in die Erste Liga zurück gibt es 6,5 Millionen Euro. Bleibt man zweitklassig wären es lediglich 3 Millionen Euro.

Ist Wiesenhof nur die Notlösung?

Dabei wart der Deal zwischen Werder Bremen und der PHW-Gruppe gar nicht so problemlos über die Bühne gegangen, wie es nun den Anschein macht. Der Chef der Werderaner, Klaus Filbry, hatte berichtet, dass es auch noch einige andere Unternehmen gegeben habe, die Interesse an der Zusammenarbeit als Hauptsponsor des Traditionsclubs gehabt hatten. Man habe sich aber doch für einen Vertrag mit dem Geflügelproduzenten entschieden, da durch die Ukrainekrise mögliche neue Sponsoren aus dem Energiesektor hatten abspringen müssen.

Schwierige Rahmenbedingungen für Sponsoren

Klaus Filbry hatte zu diesen Gerüchten in einer Pressemitteilung auch öffentlich Stellung genommen und erklärt, dass mehrere intensive Gespräche geführt worden waren, aber die Unternehmen aufgrund steigender Energiekosten durch den Krieg in der Ukraine vorsichtiger geworden seien. Durch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien Sponsoring-Engagements seiner Meinung nach derzeit ein hohes Wagnis für alle Unternehmen. Man freue sich deswegen mit Wiesenhof einen verlässlichen Partner an der Seite zu haben.

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