US-Paar klagt gegen DEA

Die DEA wird von einem US-Paar aus Florida beschuldigt, Casino-Einsätze gesetzeswidrig konfisziert zu haben. Die Höhe der Casino-Einsätze, die die Drug Enforcement Administration (DEA) eingezogen hat, liegt bei stolzen 43.000 US-Dollar. Das Ehepaar aus der Stadt Tampa wurde nach einem Casino-Kurztrip im Bundesstaat North Carolina von der amerikanischen Drogenbehörde am Flughafen routinemäßig überprüft. Nach dem Fund der 43.000 US-Dollar wurde das Geld beschlagnahmt, weil es laut DEA aus Drogengeschäften stammen sollte. Die Eheleute haben nun Klage gegen die nationale Anti-Drogen-Einheit eingereicht.

Spielautomaten und Slots in einem Casino.

Nach der Teilnahme an einer Casino-Eröffnung konfiszierte die nationale Drogenbehörde DEA die gewonnenen Einsätze des Ehepaars Jones. ©sarangib/Pixabay

43.000 US-Dollar durch Autoverkauf

Im vergangenen Mai nahmen Stacy Jones und ihr Ehemann an einer Casino-Eröffnung im Bundesstaat North Carolina teil. Da sich die Eheleute laut US-Medien selbst als passionierte Spieler bezeichnen und des Öfteren Casino-Kurztrips in den Vereinigten Staaten unternehmen, packten sie Bargeld ins Reisegepäck ein, um vor Ort direkt Einsätze für das Casino zur Verfügung zu haben. Strafrechtliche Konsequenzen hatte Stacy Jones zu diesem Zeitpunkt nicht im Hinterkopf, da sie schon ein paar Mal mit größeren Geldbeträgen geflogen war und bisher keinerlei Probleme dabei hatte. Als Freizeitspieler mache man sich über derartige Dinge in der Regel keine Sorgen, gab Stacy zu Protokoll.

Die Betragshöhe von 43.000 US-Dollar sei nach Aussage von Jones erst im Verlauf des Kurztrips zustande gekommen. Sie und ihr Mann hätten sich noch vor dem Casino-Besuch mit einem befreundeten Paar, bei dem sie übernachteten, zum Essen verabredet. Dabei sei es zu einer geschäftlichen Einkunft gekommen, da die Freunde Interesse am Auto der Eheleute bekundeten. Laut US-Medien sei das Geschäft noch vor Ort abgewickelt und der Kaufpreis in bar gezahlt worden. Die entsprechende Summe legten Jones und ihr Ehemann zu den in bar mitgeführten Spieleinsätzen hinzu. So sei der hohe Bargeldbetrag zusammengekommen.

Böse Überraschung am Flughafen

Nach Angaben von Stacy Jones fand der Kurztrip jedoch aufgrund einer familiären Notsituation ein vorzeitiges Ende, so dass der Besuch der Casino-Neueröffnung ins Wasser fiel. Die Eheleute traten die Rückreise nach Tampa an und verstauten die 43.000 US-Dollar ohne groß nachzudenken in den Reisetaschen. Am Wilmington International Airport angekommen, durchliefen sie die routinemäßige Sicherheitsprüfung. Die Tasche mit dem Koffer soll dabei Stacy Jones selbst bei sich getragen haben. Als die TSA-Prüfer (Transportation Security Administration) das Geld bemerkten, wurde zunächst das Handgepäck aus dem Verkehr gezogen.

Im Anschluss wurden die Eheleute vom Stellvertreter des Sheriffs und den Agenten der DEA verhört. Im Mittelpunkt stand die Herkunft des Geldes. Gleichwohl Stacy Jones die Situation erklärt haben soll, beschlagnahmten die DEA-Agenten die 43.000 US-Dollar – ohne kriminelle Machenschaften hinter dem Geld beweisen zu können. Stacy Jones sieht in der gesamten Situation eine unfaire und unverhältnismäßige Beurteilung seitens der DEA. Aus diesem Grund haben ihr Mann und sie Klage gegen die nationale Drogenbehörde eingereicht. Unterstützung bekommen sie dabei von der gemeinnützigen Organisation Institute for Justice.

Die DEA sieht sich bereits seit längerer Zeit mit heftiger Kritik konfrontiert. Hintergrund sind diverse Beschlagnahmungen von teilweise großen Bargeldsummen, die von der DEA als illegales Geld deklariert wurden, ohne dass die entsprechende Beweislast vorhanden war. So kamen laut Informationen vom Institute for Justice zwischen den Jahren 2000 und 2016 rund zwei Milliarden US-Dollar zusammen, die von der DEA von US-amerikanischen Reisenden an inländischen Flughäfen abgegriffen wurden. In mehr als zwei Drittel der Fälle lagen keine ausreichenden Gründe für eine mögliche Strafverfolgung vor.

Keine Einigung: DEA bleibt standhaft

Trotz des öffentlichen Drucks und zahlreichen kritischen Stimmen weigert sich die DEA bis heute, die konfiszierte Summe von 43.000 US-Dollar an die Eheleute aus Tampa zurückzugeben. Obgleich sich weiterhin keine Beweise und Anhaltspunkte ergeben haben, dass das Geld einer strafrechtlichen Quelle entspringt, verharrt die nationale Drogenbehörde auf der Beschlagnahmung. Sie vermutet weiterhin, dass die 43.000 US-Dollar ein Ertrag aus Geschäften mit Drogen seien.

Die DEA ist in den letzten Jahren im Ansehen der US-Amerikaner gesunken. Als öffentlicher Paukenschlag gilt die Urteilssprechung des ehemaligen DEA-Sprechers Garrison Kenneth Courtney, der sich in der Vergangenheit mehrmals als C.I.A.-Agent ausgab und so Unternehmen um 4,4 Milliarden US-Dollar betrog.

Zusammen mit dem Institute for Justice versuchen die Jones sämtliche Rechtswege zu bestreiten, um das Geld zurückzubekommen. Eine Maßnahme stellt eine Sammelklage mit anderen Betroffenen dar, die ebenfalls im Clinch mit der DEA liegen. Einer der Kläger ist Terrence Rolin. Der 79-jährige pensionierte Eisenbahningenieur hatte seine gesamten Lebensersparnisse von 82.373 US-Dollar durch eine DEA-Beschlagnahme verloren. Seine Tochter hatte das Geld in bar bei sich, als sie ihren Vater per Flug besuchen wollte. Die Anti-Drogen-Einheit witterte hinter der Summe kriminelle Energie und konfiszierte es ohne jegliche Hinweise. Allerdings sah sich die Behörde zwei Monate nach dem Vorfall gezwungen, dass Geld wieder zurückzugeben, da der Fall landesweit für hohe Aufmerksamkeit sorgte.

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