UK Gambling Commission: Neuer CEO bekannt gegeben

Die britische Glücksspielkommission hat einen Nachfolger für die scheidende Chefin Sarah Harrison bestimmt, welche Anfang Februar ihren Wechsel ins Energieministerium bekannt gab. Nach einem ausführlichen Diskurs zur Stellenvergabe ist es nun Neil McArthur, der zum neuen dauerhaften CEO der Aufsichtsbehörde ernannt wurde.

Neil McArthur fungierte bereits seit Februar als stellvertretender CEO der UKGC, nachdem Sarah Harrison nach zwei Jahren an der Führungsspitze ihren Rücktritt verkündet hatte. Der UKGC Vorsitzende Bill Moyes zeigt sich erleichtert und optimistisch über die Entscheidung, der eine „hartgeführte Debatte“ über die Neubesetzung des Postens vorausgegangen sei:

Neils Ernennung ist eine gute Nachricht für die Kommission. Er bringt ein gründliches Verständnis für Glücksspielprobleme und Marktregulierung mit sich und wird mit uns zusammen dafür einstehen, das Glücksspiel fairer und sicherer zu gestalten. Gemeinsam werden wir Fortschritte bei der Erhöhung der Spielstandards und für den Verbraucherschutz erzielen. Ebenso werden wir für eine Leistungsverbesserung der Nationallotterie sorgen. Bill Moyes, Pressemitteilung der UKGC

Der neue Geschäftsführer McArthur ist Anwalt und seit 1997 Mitglied der Vereinigung britischer Regulierungs- und Disziplinarjuristen. Er wird für die Entwicklung und effektive Umsetzung aller vereinbarten Strategien der UK Gambling Commission verantwortlich sein. Zudem ist er als „Accounting Officer“ für eine sachgemäße Verwaltung zuständig, womit er auch für die Finanzwirtschaft der Organisation einsteht.

Kein leichtes Erbe

Der Presse gegenüber bekundete Neil McArthur seinen Stolz gegenüber der Kommission, angesichts ihrer Errungenschaften in den letzten 12 Jahren – doch es gebe noch einiges mehr zu tun. Hinsichtlich zukünftiger Herausforderungen zeigt sich der Jurist selbstbewusst:

“Ich freue mich auf die bevorstehende Herausforderung, Glücksspiel fairer und sicherer zu gestalten. Aber sicherzustellen, dass die Verbraucher in die Lage versetzt werden, fundierte Entscheidungen über Glücksspiel zu treffen sowie die durch Glücksspiel entstandenen Schäden anzugehen und zu verringern, ist eine Aufgabe, die nicht durch uns allein bewältigt werden kann. Es bedarf daher starken Partnerschaften mit anderen Regulierungsbehörden, Verbrauchervertretern und der Regierung.“

Als vordringlichste Aufgabe erachte er dabei, die Glücksspielbetreiber zum fairen Umgang mit ihren Kunden anzuhalten. Diese würden zurecht von der Behörde erwarten, dass diese hart gegen Verstöße vorgehe und die Pflichterfüllung der Unternehmen einfordere.

Mit der Nachfolge von Sarah Harrison, welche seit Anfang März im Energieministerium tätig ist, tritt McArthur ein schwieriges Erbe an. Obwohl Harrison nur zwei Jahre als CEO der UKGC tätig war, gilt sie als entscheidende Mitbegründerin einer strengeren Glücksspielkontrolle in Großbritannien. Die Kommission verdankt ihr eine konkrete Dreijahresstrategie, die den Fokus der Organisation auf die Prävention von Glücksspielschäden lenkte und weiterhin lenkt. Ebenso ist Harrison für das im August 2017 verhängte Rekordbußgeld von über acht Millionen Euro gegen 888 Holdings mitverantwortlich, womit sie ein deutliches Zeichen für den Spielerschutz setzte.

Die Ex-UKGC-Chefin hatte sich außerdem für die weiblichen Angestellten der Branche stark gemacht und dort mehr Frauen in Führungspositionen gefordert. Durch zu wenig Diversität mangele es dem Sektor an Perspektiven – es fiel in der Branche demnach kaum auf, dass Großbritanniens bestbezahlter CEO eine Frau ist. Harrison meinte damit die bet365-Chefin Denise Coates.

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