Profispieler zieht in den Vorstand bei PartyPoker ein

Personelle Veränderung bei PartyPoker: Mit Mike Sexton kehrt ein Mitarbeiter der ersten Stunde zurück ins Unternehmen. Der Pokerprofi und Kommentator der World Poker Tour wird künftig als Vorstandsvorsitzender agieren. Die Ziele sind hochgesteckt: Mit ihm will PartyPoker den Weg zurück an die Spitze finden. Kann der Angriff auf PokerStars und 888poker gelingen?

Mike Sexton am Pokertisch

©PartyPoker Kann er PartyPoker zurück an die Spitze führen? Mike Sexton am Spieltisch.

PartyPoker war unter anderem Dank Sexton der dominierende online Pokerraum der frühen 2000er Jahre. Der WSOP-Bracelet Gewinner von 1989 war an der Entwicklung der ursprünglichen Pokersoftware beteiligt und legte so den Grundstein für den Erfolg des Unternehmens. Doch von dem durch regulative Massnahmen erzwungenen Rückzug aus dem US-amerikanischen Markt im Jahr 2006 konnte sich PartyPoker nie richtig erholen. Der Konkurrenz vor allem in Form von PokerStars gelang die Anpassung an die neue Marktsituation wesentlich besser. Sexton verließ PartyPoker und wurde Kommentator der World Poker Tour.

Doch die fünfzehnte Saison der WPT ist Sextons letzte in dieser Funktion. Der 69jährige war zwar bereits seit Jahren als Markenbotschafter für PartyPoker unterwegs. Doch den Vorstandsvorsitz und seine Kommentatorentätigkeit kann er nicht miteinander vereinbaren:

„PartyPoker und die WPT gehen geschäftlich getrennte Wege. Es wäre nicht fair von mir, weiterhin für beide Unternehmen zu arbeiten. Mir wurde der Vorsitz von PartyPoker angeboten und einfach gesagt ist es eine Gelegenheit und Herausforderung, die ich nicht missen möchte.“

Interessant ist vor allem der Zeitpunkt der Verpflichtung. Der große Konkurrent PokerStars macht derzeit mit Änderungen an seinem Loyalitätsprogramm vor allem Vielspieler unruhig. PartyPoker hingegen gibt nicht nur die Rückkehr von Sexton bekannt. Es wird in Zukunft auch wieder ein Rakeback von bis zu 40% der Abgaben an die Spieler zurückgezahlt.

Mit dieser Maßnahme könnten Sexton und Kollegen zu einer ernsten Alternative werden. Nach Angaben von PartyPoker soll sich der neue Chef auch um Investitionen in die Software kümmern. Diese ist mittlerweile nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, Überarbeitungen sollen die Spielerfahrung verbessern. Auch im Offlinegeschäft möchte man die Marke nach vorne bringen. Die PartyPoker Live Tour soll weiter wachsen und mit hohen Preisgeldern für Schlagzeilen sorgen. Gerade hier könnte sich Mike Sextons Erfahrung auszahlen. Das „Poker Hall of Fame“ Mitglied weiß aus erster Hand, worauf es den Profis bei einer Turnierserie ankommt.

Konkurrenz nützt den Spielern

Ob der Angriff auf den Platzhirsch PokerStars gelingen wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Das wird entscheidend von der Reaktion der Spieler auf neue Angebote von PartyPoker abhängen. Sofern die Qualität der kommenden Software stimmt, könnte das einfachere Loyalitätsprogramm viele Spieler überzeugen. Dass die Mutterfirma GVC aber überhaupt in ihr Pokerprodukt zu investieren bereit ist, spricht jedenfalls gegen das oft beschworene Ende des Onlinepoker. Die Kunden dürften von stärkerer Konkurrenz unter den Pokerräumen profitieren, auf neue Promotionsangebote zur Akquise darf man gespannt sein. PartyPoker hat mit dem Profi Mike Sexton die große Chance, ein besser auf die Kundenwünsche abgestimmtes Produkt abzuliefern und PokerStars die unzufriedenen Kunden abzujagen.

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