PPC Tour Veranstalter unter Betrugsverdacht

Nach Vorwürfen, die im führenden Pokerforum TwoPlusTwo laut wurden, reichten vier Teilnehmer eines Player’s Poker Championship Turniers auf Aruba eine Klage gegen die Organisatoren der Poker Tour ein. Ein Gericht bewilligte jetzt eine einstwillige Verfügung gegen die beiden Besitzer.

Am 17. Dezember veröffentlichte der User „ClickItBak“ im TwoPlusTwo Forum einen Post, in dem er der PPC vorwarf nicht alle Teilnehmer eines im November gespielten Pokerturniers ausgezahlt zu haben. Zu diesen Teilnehmern gehörten laut seines Posts auch die Spieler des Final Tables der Veranstaltung auf Aruba. Vier dieser Spieler reichten am 3. Januar eine Klage bei einem Gericht im US-Bundesstaat Maryland ein und erwirkten jetzt eine einstweilige Verfügung gegen die Betreiber der PPC Tour.

Betrieben die Organisatoren ein Ponzi-System?

Den beiden Besitzern der PPC Tour Bryan Oulton und Thomas „Sandy“ Swartzbaugh wird nun organisierter Betrug vorgeworfen. Insgesamt geht es in der Klage um 370.000$. Diese Summe setzt sich aus nicht ausgezahlten Preisgeldern und Schadensersatzforderungen zusammen. Die von Philbin in seinem Post erhobenen Vorwürfe bezüglich anderer ausstehender Zahlungen auch an Mitarbeiter der PPC sind nicht Gegenstand dieser Klage. Im Zuge der aktuellen Enthüllungen kommen nun aber weitere Zahlungsverzögerungen und unbezahlte Forderungen auch anderer Pokerspieler ans Licht. Wie viele Spieler tatsächlich von möglichen Betrügereien betroffen sind und um wie viel Geld es dabei geht ist derzeit allerdings noch unklar.

Die beiden Organisatoren selbst haben sich bisher noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sie scheinen im Gegenteil sogar abgetaucht zu sein. In den sozialen Netzwerken sind Accounts gelöscht worden und auch die offizielle Webseite der PPC nimmt keine Stellung zu den Geschehnissen.

Das Gericht in Maryland sprach nun eine einstweilige Verfügung gegen Oulten und Swartzbaugh aus und untersagte beiden geschäftlichen Tätigkeiten nachzugehen. Das Gericht warf den Organisatoren vor die Preisgelder der Spieler und des operativen Geschäfts nicht getrennt zu haben und mindestens ein Jahr lang ein sogenanntes Ponzi-System betrieben haben, um Spieler und Mitarbeiter zu betrügen. Hierbei wurden Startgelder der Spieler wohl nur teilweise oder verzögert wieder an die Gewinner ausgezahlt. Auch gegen das Maryland Live! Casino werden in diesem Zusammenhang Vorwürfe laut. Es soll dabei mitgeholfen haben Spieler in das betrügerische System hineinzuziehen. Dafür konnte man bei einem PPC Turnier, welches im August in diesem Casino stattfand, unter anderem ein sogenanntes PPC Aruba Package gewinnen. Bei diesem Event auf Aruba ist das System nun anscheinend zusammengebrochen.

Das System kollabierte auf Aruba

Das Turnier im Maryland Live! Casino gewann Stephen Deutsch, der einer der Kläger im Prozess gegen die PPC ist. Der US-Amerikaner ging mit dem Aruba Package im 2.400$ Buy In Main Event an den Start. Mit einer Ausschüttung von insgesamt 500.000$ wurde hierbei geworben.

Werbung für die PPC Championship auf Aruba

Ankündigung des Poker Turniers auf Aruba

Nachdem das Turnier vorüber war, wurde den Teilnehmern unabhängig von ihren tatsächlichen Gewinnen maximal 10.000$ ausgezahlt. Dies wurde begründet mit der rechtlichen Situation auf Aruba, die angebliche keine höhere Auszahlung erlaubt. Spieler, die mehr gewannen, wurden mit dem Versprechen einer späteren Überweisung nach Hause geschickt. Zu diesen Teilnehmern gehörte auch Deutsch, der als Sieger etwas mehr als 133.000$ gewann. Dieser und die drei weiteren Kläger, die am Final Table saßen warten jedoch immer noch auf die Auszahlung ihrer Gewinne und wurden bisher nur vertröstet. In einer E-Mail vom 24. Dezember an drei Spieler soll Swartzbaugh diesen angeboten haben ihre Gewinne schrittweise auszuzahlen, wenn diese im Gegenzug von einer Klage und Veröffentlichung ihrer Forderungen absehen. Offenbar befanden sich die beiden Organisatoren der Tour zuletzt auf der Suche nach neuen Investoren um die Zahlungsfähigkeit wiederherzustellen. Nun scheint die Tour vor dem Aus zu stehen.

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