PGA Hand in Hand mit DraftKings

Die PGA Tour, der wichtigste Golf-Turnierveranstalter der USA, hat einen Deal mit dem Wettanbieter DraftKings aus Boston abgeschlossen. Im Vorfeld wurde auch ein DFS (Daily Fantasy Sports)-Abkommen besiegelt. DraftKings avanciert damit zum ersten offiziellen Wettpartner der PGA Tour überhaupt. Was dürfen Fans und Wettkunden von der Partnerschaft erwarten?

Die Silhouette eines Golfspielers beim Abschlag.

Zum Schutz vor Wettbetrug ist die PGA bereits 2019 einen Deal mit Genius Sports eingegangen. ©422737/Pixabay

Mehrjähriger Content- und Marketingdeal

Mit dem Wett- und DFS-Betreiber DraftKings gibt die ruhmreiche PGA Tour erstmals einen offiziellen Wettpartner bekannt. Dieser wird die größte US-Golf-Turnierserie künftig bei ihren Events begleiten. DraftKings erhält fortan Zugriff auf die Marken der PGA Tour sowie das Recht innerhalb der Tour-Medien und auf den Partnerplattformen für seine Produkte zu werben.

Im Rahmen der Vereinbarung sichert sich DraftKings, das erst Ende Mai ein neues Live Stream-Angebot per App ankündigte, auch die Content- und Videorechte an der PGA Tour. Über seine Sportwettlösungen können damit vor und nach den Spielen Wetten programmiert und sämtliche Highlights an diejenigen Kunden versendet werden, die Wetten auf Veranstaltungen der PGA Tour platziert haben.

Wie lange der Content- und Marketingdeal der beiden Unternehmen andauern soll, wurde bis dato nicht bekannt, die Rede war lediglich von einer mehrjährigen Partnerschaft. Ezra Kucharz, Chief Business Officer von DraftKings, betonte ihre Freude darüber, die Beziehungen mit der PGA Tour nun auch als erster offizieller Wettveranstalter auszubauen.

Golf unter Wettkunden immer beliebter

Der Golfsport sei in den letzten Monaten ein besonders wichtiges Ventil für das Engagement der Fans gewesen, so Kucharz weiter. Die Zusammenarbeit sei zudem ein bedeutender nächster Schritt sowohl für die Golf- als auch für die Glücksspielindustrie, was auch von Norb Gambuzza, Vizepräsident im Bereich Medien bei der PGA Tour, bestätigt wird.

In den letzten Jahren sei auch bei den täglichen Fantasy-Spielen von DraftKings ein Wachstum des Konsums und des Fan-Engagements im Golfsport zu verzeichnen. Die Ausweitung der Beziehung auf Sportwetten sei daher eine natürliche Entwicklung. Ziel sei es nun, neue Segmente von Fans zu erreichen und zu begeistern. Diese sollen gleichzeitig mit den Spielen, Turnieren und Medienplattformen von DraftKings bekannt gemacht werden.

DFS-Abkommen schon 2019 beschlossen

Bereits im Juli letzten Jahres unterzeichnete DraftKings einen mehrjährigen Deal mit der PGA Tour, um der erste offizielle DFS-Anbieter der Golf-Turnierserie zu werden. Die DFS-Events fallen unter die Sparte E-Sport. Eine Teilnahme ist kostenpflichtig, wobei sich der Wettbetrieb auf fiktive Wettbewerbe beschränkt, die sich an den tatsächlichen Entwicklungen der großen US-Amerikanischer Ligen wie NBA, NFL, NHL, MLB oder PGA orientieren.

Seit dem Abschluss des Deals zwischen PGA und DraftKings, das im DFS-Bereich zusammen mit FanDuel (Paddy Power Betfair) Marktführer ist, laufen eine Reihe von Fantasy-Golf-Wettkampfserien, darunter ein klassisches Format, bei dem die Fans jede Woche eine Fantasy-Rangliste mit sechs Spielern erstellen können. Zudem führt DraftKings auch sogenannte Showdown-Wettbewerbe durch, bei denen die Spieler ein Sechserteam für eine einzige Runde zusammenstellen müssen.

Dank des DFS-Angebots können sich die Spieler mit anderen Fans oder in privaten, vollständig modifizierbaren Wettbewerben messen. DraftKings und die PGA Tour verlosen dabei regelmäßig eine Reihe von Geld- und Golfpreisen. Hiermit signalisiere man ein gegenseitiges Bekenntnis zu herausragenden Kundenerlebnissen und einer neue Ära des Golfsports.

Die Partnerschaft mit DraftKings bietet der Tour somit eine einzigartige Gelegenheit, in einer neuen Branche innovativ zu sein und die Fans zugleich noch stärker einzubinden. Man sei dankbar mit DraftKings, einem Branchenführer in Sachen Innovation und Fanbindung, zusammenzuarbeiten, kommentierte Luis Goicouria, Entwicklungsleiter bei der PGA Tour in Sachen Medien.

Wahrung der Integrität im Fokus

Zum Ausbau des Sportwettprogramms und zu Wahrung der Sportintegrität, hatte die PGA, ebenso wie das weibliche Pendant LPGA, bereits im Juni 2019 ein Integritätsabkommen mit Genius Sports besiegelt. Die Datenschutzexperten führen seitdem regelmäßig Workshops unter Spielern und Mitarbeitern durch. Ziel ist die Verhinderung von Wettmanipulation und Korruption im Golfsport. Hierzu hat Genius Sports ein maßgeschneidertes Bildungsprogramm für die PGA entwickelt.

Die Aufklärungsworkshops sollen in erster Linie die derzeitigen LPGA-Regeln in Bezug auf Sportwetten verstärken und ergänzen. Darüber hinaus sollen mögliche Konsequenzen im Betrugsfall erarbeitet werden. Zu diesem Zweck wurde den Golfverbänden ein entsprechender Korpus an spezifischen E-Learning-Modulen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt. Dieser ist auch für alle Spieler und Spielerinnen einsehbar. Verdächtige Muster sollen umgehend gemeldet werden.

DraftKings fusioniert mit SBTech

Binnen letzter Jahre hat DraftKings sein Sportwettprogramm immer weiter ausgefeilt. Hierfür wurde mit dem europäischen B2B-Sportwettanbieter Kambi zusammengearbeitet, der seit der PASPA-Aufhebung im Mai 2018 großspurig in den USA expandierte. Abkommen wurden mit dem Parx Casino in Pennsylvania getroffen, ebenso wie mit mehreren New Yorker Casinos. Darüber hinaus ist Kambi 2019 einen Deal mit Mohegan Sun eingegangen.

DraftKings und Kambi haben sich nun jedoch auf ein Beendigungsdatum ihrer Partnerschaft zum 30. September 2021 geeinigt. Ab diesem Zeitpunkt wird DraftKings seinen Betrieb auf die Plattform von SBTech umstellen. Grund ist, dass die Aktionäre der Diamond Eagle Acquisition Corp. den Übernahmen beider Unternehmen zugestimmt haben und die öffentliche Notierung der neuen Einheit unter dem Namen DraftKings Inc. im April bestätigt wurde.

Die Fusion wurde erstmals im Dezember 2019 bekannt. Kambi war als Kooperationspartner von DraftKings maßgeblich daran beteiligt, dass DraftKings mit seinen Sportwetten als erstes Unternehmen in New Jersey auf den Markt kam. DraftKings will während der Übergangszeit daher zusätzliche Schritte unternehmen, um Kambi’s geistiges Eigentum zu schützen. Bis zur Aufhebung der Verträge darf DraftKings die bewährten Kambi-Technologien weiter nutzen.

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