Obstbäume für die Gauselmann-Zentrale

Das Schloss Benkhausen ist bekanntlich die “geheime” Zentrale der Gauselmann-Gruppe. Jetzt wird hier eine alte Tradition wieder zum Leben erweckt. Bekanntermaßen kann das Schloss Benkhausen eine lange Historie vorweisen. So wurden hier schon Anfang des 19. Jahrhunderts Obstplantagen betrieben. Und das überaus erfolgreich. In die ganze Bundesrepublik wurden die Früchte vom Schloss Benkhausen aus damals verkauft.

Mittlerweile existiert dieser Handel zwar nicht mehr, dran erinnert wurde jüngst aber dennoch. Die Enkeltochter von Unternehmensgründer Paul Gauselmann, Sonja Gauselmann, erweckte die Obstbaum-Tradition Mitte November wieder zum Leben. Quasi Hand in Hand mit ihrem Großvater engagiert sich so auch die Enkeltochter für die Initiative „Bäume fürs Leben“.

Spielautomaten in einem Spielcasino.

Aktuell sind die Spielhallen leer. Längst nicht das einzige Problem der stationären Branche. ©Bru-nO/Pixabay

16 neue Obstbäume für den Wanderweg am Schloss Benkhausen

Traditionen werden bei der Gauselmann-Gruppe und auch auf Schloss Benkhausen bekanntlich groß geschrieben. Immer wieder erinnert Eigentümer Paul Gauselmann an die historische Vergangenheit der Gemäuer – und so auch an die Zeit, als noch zahlreiche Obstbaumplantagen rund um das Schloss betrieben wurden. Die dort Anfang des 19. Jahrhunderts geernteten Früchte wurden lange Zeit nach ganz Deutschland verkauft, ehe die Plantagen immer weniger genutzt wurden. Eigentlich schade, dachte sich auch Sonja Gauselmann, die Enkeltochter von Paul Gauselmann. Gemeinsam mit ihrem Ehemann hat diese daher kurzerhand im November die Obstbaum-Tradition auf Schloss Benkhausen wieder aufleben lassen. Insgesamt 16 Obstbäume wurden am Rande des Rundwanderwegs des Schlosses gepflanzt – und das fast in Rekordzeit.

Innerhalb von nur zwei Tagen wurden alle hochstämmigen Bäume erfolgreich in die Erde gesetzt. Unterstützung erhielt Sonja Gauselmann dabei unter anderem von drei Auszubildenden der Gauselmann-Gruppe. Die Idee für das Projekt wiederum stammt von Angelika Gauselmann, die zusammen mit der Immobilienabteilung der Gauselmann-Gruppe für die Koordination zuständig war. Angelika Gauselmann konnte dann ihre Tochter Sonja für die Umsetzung und die Patenschaft der Obstbäume gewinnen. Ein Projekt, welches also gleich mehrere Familienmitglieder einspannte.

Fokus auf alte und gesunde Obstbaumsorten

Die eingepflanzten Bäume wurden im Vorfeld natürlich mit Bedacht ausgewählt. So habe man besonders darauf geachtet, alte und gesunde Sorten zu pflanzen, da sich diese gut mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen arrangieren können. Durch die Pflanzung der Hochstämme wurde so der Grundstein für eine Streuobstwiese gelegt. Und das mit langer Zukunft. Werden die Bäume gut gepflegt, können diese ein Alter von mehr als 100 Jahren erreichen. Bezogen wurden die Bäume ausschließlich über einen regionalen Anbieter, auch das war für das Projekt ein wichtiger Aspekt.

Durchblicken ließen die Verantwortlichen, dass die 16 gepflanzten Bäume wohl nur ein Anfang sein sollen. Rund ein Hektar Feld steht zur Verfügung, auf dem in den nächsten Jahren Obstsorten, Hecken und verschiedene Blühpflanzen untergebracht werden sollen. Diese bieten dann wichtigen Lebensraum für Vögel und Insekten. Zusätzlich ist schon jetzt geplant, dass die Früchte der Plantage von „Die Rentei“ zu Kuchen, Likören oder Marmeladen verarbeitet werden sollen. „Die Rentei“ ist die Gastronomie auf Schloss Benkhausen. Und: Auch diese 16 Bäume helfen nicht nur der Natur, sondern auch Paul Gauselmann. Der Unternehmer verfolgt mit seiner Initiative Bäume fürs Lebens ein ehrgeiziges Ziel und möchte in den kommenden Jahren bundesweit 85.000 Bäume pflanzen.

Branche unter großem Druck

Während es in der Natur rund um Schloss Benkhausen also hervorragend aussieht, dürfte es innerhalb der Mauern etwas anders aussehen. Die stationäre Glücksspielbranche, also das Steckenpferd der Gauselmann-Gruppe, ist enorm unter Druck. Derzeit geht in den Spielhallen und Spielbanken nichts, da diese aufgrund der Pandemie-Beschränkungen geschlossen bleiben müssen. Gleichzeitig bringt sich die Konkurrenz in Stellung. Im kommenden Jahr wird das Online-Glücksspiel in Deutschland regulär lizenziert. Es ist zu erwarten, dass die Spielhallen einen spürbaren Teil ihrer Kundschaft verlieren werden.

Und das ist längst nicht alles. Offenbar planen einige Bundesländer weiterhin ein noch strengeres Vorgehen gegen die Glücksspielbetriebe. Dem Automaten-Verband Rheinland-Pfalz etwa liegt bereits vor. Dieser legt fest, dass offenbar keine Ausnahmen mehr beim Mindestabstand in Innenstädten, den sogenannten Kerngebieten, gestattet sein sollen. Dieser Mindestabstand könne nur dann auf 200 Meter verringert werden, wenn es sich um Spielstätten in Gewerbegebieten handeln würde. Die Branche sieht hier eine große Gefahr und rechnet damit, dass bis zu 50 Prozent aller Spielhallen in Rheinland-Pfalz möglicherweise schließen müssen. Betroffen wären dann auch rund 2.500 Arbeitsplätze. Insgesamt sieht es aktuell also nicht gut aus für den stationären Bereich. Der Lockdown, Ungewissheit, wann wieder geöffnet werden darf und nun noch die bevorstehenden gesetzlichen Änderungen. Zumindest derzeit blickt die Industrie in eine ungewisse Zukunft.

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