Novomatic beschwört Zusammenhalt

Der österreichische Glücksspiel-Entwickler Novomatic setzt in der Corona-Pandemie auf Zusammenhalt und Teamarbeit. Und hofft auf ein schnelles Ende der Krise. Letzteres ist vermutlich eher ein Wunschdenken. Dennoch ist man in Gumpoldskirchen angesichts der aktuellen Schieflage nicht gewillt, den Kopf in den Sand zu stecken.

Im Gegenteil: In einer offiziellen Pressemitteilung beschwört der Konzern jetzt den Teamgeist und weist gleichzeitig auf die eigens ergriffenen Maßnahmen am Hauptsitz hin. Die Pressemitteilung von Novomatic erscheint damit unmittelbar, nachdem sich auch die deutsche Gauselmann Gruppe zuletzt hoffnungsvoll präsentiert hatte.

Spielautomat (einarmiger Bandit).

Bis alle Novoline Automaten in Österreich und Europa wieder wie gewohnt laufen, wird wohl noch einige Zeit vergehen. ©AidanHowe/Pixabay

Novomatic orientiert sich an Regierungsvorgaben

In den Novomatic-Casinos in Österreich, Deutschland und den weiteren Ländern in Europa geht nichts mehr. Der Konzern bekommt die Auswirkungen der Coronakrise mit voller Gewalt zu spüren. Allerdings hat Novomatic augenscheinlich auch einen gewissen Vorteil. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich im österreichischen Gumpoldskirche. Und damit in einem Land, welches als eine der ersten Nationen einschneidende Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus ergriffen hat.

Dazu gehörten zum Beispiel eine frühzeitige Schließung der Schulen und Universitäten, das Versammlungsverbot von mehr als fünf Personen, ein Mindestabstand von zwei Metern oder die Beschränkung der Ausgänge auf die nötigsten Wege und Besorgungen. Diese Maßnahmen haben im deutschen Nachbarland maßgeblich und nachweislich Früchte getragen.

Aus diesem Grund möchte auch der Glücksspielkonzern laut eigener Aussage der offiziellen Vorgehensweise gerecht werden. Das Unternehmen hat am heimischen Standort in Gumpoldskirchen demnach ebenfalls Maßnahmen ergriffen. Für die Mehrheit der Mitarbeiter wurde demnach die Möglichkeit für die Arbeit im Home Office eingerichtet. Zahlreiche wichtige Bereiche, darunter Ansprechpartner für Kunden im Vertrieb, der technischen Betreuung oder den Verwaltungseinheiten sollen voll einsatzfähig bleiben, um „eine zuverlässige Kundenbetreuung und kontinuierliche Geschäftsabläufe zu gewährleisten“.

Enge Zusammenarbeit und Zusammenhalt gefordert

In einem Statement teilt der Konzern mit, dass die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter, Kunden und Partner sowie ihrer Familien die höchste Priorität in diesen schweren Zeiten genießen würden. Dieser Grundsatz sei auch in der Unternehmensphilosophie verankert und zudem im Slogan „Winning Together“ präsent. Der Konzern erklärt, man passe sich mit den aktuellen Maßnahmen der Situation an, während die Teams auf allen Ebenen eng zusammenarbeiten würden, um den „bestmöglichen Service und Support“ für Kunden und Partner zu gewährleisten.

Abgeschlossen wird das Statement mit einer Botschaft von Jens Einhaus, der als VP International Sales für Europe und Amerika beim Konzern tätig ist. Dieser erklärt:

”Diese Situation ist für uns alle und auch für unsere Branche völlig neu: Betreiber, Zulieferer, Hersteller – die Menschen, die das alles ausmachen und ihre Familien. Wir möchten unseren Kunden und Partnern versichern, dass wir für alle Ihre Anfragen zur Verfügung stehen. Unsere Mitarbeiter und Teams sind voll motiviert, nun mit dem uns eigenen Novomatic Team-Spirit zusammenzuhalten. Hoffen wir alle, dass unsere Branche den Normalbetrieb und das tägliche Leben, wie wir es kennen, bald wiederaufnehmen kann und sich die Industrie bei den bevorstehenden Events und Messen ohne Angst vor einer Infektion wieder versammeln kann. Stay safe – bleiben Sie bitte gesund!”Jens Einhaus, VP International Sales Europe & the Americas/Novomatic AG

Auch Gauselmann Gruppe gibt sich hoffnungsvoll trotz Corona

Die Pressemitteilung von Novomatic erfolgt unmittelbar, nachdem auch der deutsche Glücksspielkonzern der Gauselmann Gruppe in der Krise eine Mitteilung veröffentlichte. Hierin wandte sich der Gründer, Paul Gauselmann, an alle Kunden und Partner. Genau wie Novomatic, ist auch die Gauselmann Gruppe massiv von der Corona-Pandemie betroffen. Derzeit sind über 700 Merkur-Spielstätten in Europa geschlossen. Die zehn Spielbankenstandorte in Deutschland dürfen ebenfalls nicht öffnen.

Hinzu kommen unzählige Wettshops im In- und Ausland, die derzeit ebenfalls ihre Türen schließen müssen. Trotz dieser herausfordernden Situation betonte der Firmenchef, dass man die Mitarbeiter in diesen „schwierigen Zeiten nicht alleine lassen“ wolle. Rund 13.500 der insgesamt gut 14.000 Mitarbeiter erhalten daher übergangsweise Kurzarbeitergeld. Der Konzern stockt die Bezüge auf den regulären Lohn auf. Finanziell eine massive Belastung, zumal aktuell nahezu kein Umsatz generiert wird.

Der Firmenchef betont daher in der Mitteilung, dass man diese Belastung nicht „nur aus Gründen der Mitmenschlichkeit“, sondern auch zur „Sicherung unseres Unternehmens“ auf sich nehme. Gefordert sind in einer derartigen Situation auch die Vorstände und Führungskräfte. Dieser Kreis von und 60 Personen wird bei der Gauselmann Gruppe erst einmal auf durchschnittlich 50 Prozent ihres Gehaltes verzichten, bzw. dieses stunden.

Um die finanziellen Belastungen zu mindern, wurden zudem mit den Vermietern der Merkur-Spielstätten Mietminderungen von 50 Prozent ausgehandelt. Gauselmann hierzu: „Diese Maßnahme hilft uns, liquide Mittel zu sichern und uns so eine gewisse Schlagkraft zu bewahren. Jeder trägt den Schaden, für den er keine Schuld hat, zu 50 Prozent“. Obwohl der Konzern insgesamt nur bedingt handlungsfähig ist, wird aber auch hier im Hintergrund an der Vorbereitung auf die Wiedereröffnung des Marktes hingearbeitet. Die Entwicklungsteams arbeiten laut Mitteilung weiterhin an neuen Produkten. Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass diese auch möglichst schnell der Öffentlichkeit präsentiert werden können.

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