Nein zu Rassismus – Casino-Angestellte bekommt Recht!

In der heutigen Gesellschaft gilt die Toleranz gegenüber Mitmenschen als besonders wichtig, weshalb das Problem Rassismus in den vergangenen Jahren immer mehr an die Öffentlichkeit gelangt ist. Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft gilt als abscheulich. Nichtsdestotrotz gilt der Krieg gegen die Rassen-Diskriminierung als ein zäher und langwieriger Prozess, während die Opfer des Ganzen oftmals in ihrer Opferrolle bleiben. Dennoch muss der Kampf gegen die Rassen-Diskriminierung weitergehen, weshalb sich eine Casino-Angestellte in London nichts mehr gefallen ließ.

Racism is a virus too

Es bleibt spannend abzuwarten, ob in Zukunft weitere dunkelhäutige Klägerinnen und Klägerin vor Gericht Recht bekommen werden. ©Rolande PG/UNSPLASH

Rassistische Vorfälle und Fehlverhalten des Casino-Managements

Im Crown London Aspinalls Casino kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu rassistischen Vorfällen gegenüber den Angestellten des Casinos. Der 41-jährigen Sembar Tesfagiorgis wurde das Ganze letzten Endes zu viel, weshalb sie sich die beschränkte Denkweise mancher Menschen und des eigenen Arbeitsgebers nicht mehr gefallen ließ. Aus diesem Grund leitete die seit 2007 als Dealerin angestellte im Sommer 2020 eine Anzeige gegen ihren eigenen Arbeitgeber ein. Das Casino selbst befindet sich im Nobelviertel Mayfair, bei dem einige Besucher zum Teil noch nicht in der heutigen Zeit angekommen sind.

In der Vergangenheit kam es bereits mehrmals zu dem Vorfall, dass Casinobesucher um eine Dealerin mit heller Hautfarbe gebeten hatten. Statt dem Rassismus allerdings die Stirn zu bieten, kam das Casino-Management dem Kundenwunsch immer nach. Vielmehr wäre es allerdings das richtige Verhalten gewesen, die rassistischen Casino-Besucher aus der Spielothek zu verweisen. Nun muss sich das Casino-Management vor Gericht für sein Fehlverhalten verantworten.

Rechtzuspruch vom Arbeitsgericht

Da die 41-jährige bereits seit 2007 im Crown London Aspinalls Casino angestellt war, zählten diese Vorfälle noch zu den harmloseren. Nicht nur sie wurde Opfer von rassistischem Verhalten, denn vielmehr erging es allen dunkelhäutigen Kollegen gleich. Außerdem war hiermit noch lange nicht der Höhepunkt erreicht, da Sembar Tesfagiorgis und ihre Kollegen auch rassistische Beleidigungen einstecken mussten.

Zu einer Verteidigung seitens des Casino-Managements ist es allerdings nie gekommen. Vielmehr nahmen die Verantwortlichen die rassistischen Vorfälle wahr und kamen zudem den Kundenwünschen entgegen. Auch bei rassistischen Beleidigungen griff das Management nicht ein, sondern ließ westlich aussehende Mitarbeiter sich um die Kunden kümmern. Als Begründung nannte das Management vor Gericht, dass sie lediglich nach ihrem Geschäftsmodell gehandelt hätten. Hierbei ist der Kunde König, weshalb alle Wünsche der Club-Mitglieder erfüllt werden, unabhängig wie unverschämt und frech die Wünsche auch sein sollten. Zum Glück der Angestellten sahen die Richter das Ganze anders.

Urteil der Richter

Letzten Endes kamen die Richter zu dem Entschluss, dass die Klägerin und ihre dunkelhäutigen Mitarbeiter davon abgehalten wurden, ihrer Arbeit nachzugehen, da sie weder als hellhäutig noch westlich aussehend galten. Aufgrund der Erfüllung des Kundenwunsches handelt es sich hierbei um eine direkte rassistische Diskriminierung gegenüber der Klägerin und ihrer schwarzen Kollegen. Folge dessen fand die Diskriminierung nicht nur seitens der Kunden statt, vielmehr eiferte der Casino-Betreiber dem Fehlverhalten nach.

Stattdessen hätte das Casino-Management sich schützend vor seine Angestellten stellen sollen und die weitere Bedienung der Kunden unterlassen. Rassen-Diskriminierung ist ein schweres Fehlverhalten und darf keinesfalls geduldet werden. Im Ernstfall hätten die Casino-Betreiber soweit gehen müssen, dass sie den Kunden ein Hausverbot erteilen. Außerdem muss auch das Personal selbst gegen “schwieriges” Verhalten von Kunden geschult werden. Dies geschah im Crown London Aspinells Casino allerdings nur unzureichend.

Erleichterung bei der Klägerin

Für die Klägerin selbst fällt aufgrund des Urteils zu ihrer Gunst ein Stein vom Herzen. Zwar handelt es sich hierbei nur um das Urteil von einem einzelnen Fall, doch für sie gilt es dennoch als großer Erfolg. Sie selbst führt den Kampf gegen Rassismus im Crown London Aspinells Casino bereits seit Jahren und wurde ständig nur ignoriert und abgewimmelt. Die Vorfälle wurden seitens des Casino-Managements kleingeredet, statt sich ernsthaft mit den rassistischen Ereignissen zu befassen. Zum Glück des Casino-Betreibers sind die meisten Fälle aus der Vergangenheit bereits verjährt. Nichtsdestotrotz das Casino-Management das Thema Rassismus in Zukunft ernst nehmen und das eigene Fehlverhalten korrigieren, weshalb sie dem Arbeitsgericht sehr dankbar ist.

Einer dieser Vorfälle hat sich im Jahr 2015 ereignet. Dort bat die 41-jährige das Management ihre Schicht zu tauschen, um einem ihr gegenüber äußerst aggressiven Kunden aus dem Weg zu gehen. Allerdings verweigerte das Casino die bitte ohne einen erdenklichen Grund. Nichtsdestotrotz wird in Zukunft niemand mehr Zweifel an den Geschichten über die Vorfälle im Crown London Aspinells Casinos mehr hegen. Laut Berichten des Daily Mails wurde das Casino dazu verurteilt, der Klägerin ein Schmerzensgeld für den entstandenen Schaden zu bezahlen. In welcher Höhe dies allerdings ausfallen wird ist bislang unbekannt.

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