LeoVegas und NetEnt Aussteiger planen neues Online Casino

Wer heute ein Online Casino gründen will, steht vor einigen Herausforderungen. Neben der Erfüllung regulatorischer Vorgaben und der Beschaffung einer technischen Plattform ist vor allem das Marketing ein Problem. Die Auswahl an Spielhallen im Internet ist bereits unübersichtlich groß, die Angebote unterscheiden sich nur in Details. Zwei Branchenkenner wagen das Risiko trotzdem. Mit einem Fokus auf soziale Interaktion und Videoinhalte wollen sie das Interesse der Kunden wecken.

Letsbet.com Webseite mit Beta Anmeldung

Geheimagenten sind das zentrale Thema von Letsbet.com. Interessierte können sich für den Betatest des Produktes anmelden.

Stefan Lind und Michael Pedersen sind keine Neulinge im Online Glücksspiel. Sie bekleideten bereits leitende Positionen in erfolgreichen iGaming Unternehmen, Lind beim aufstrebenden Casino LeoVegas und Pedersen bei dem Spielehersteller NetEnt. Doch um ihre eigenen Ideen umsetzen zu können, wagen sie den Schritt in die Selbständigkeit. Zusammen entwickeln sie das neue Casino Letsbet.com, das im ersten Quartal 2018 online gehen soll. Das Projekt der beiden ist ambitioniert, ihre Webseite soll nicht eine unter vielen werden, sondern durch echte Innovationen aus der Masse herausstechen.

Wir glauben, dass die Zukunft des Echtgeld Online Casinos aus einer Mischung von Live-Streams, sozialen Funktionen und Gamification bestehen wird. Michael Pedersen, CEO & Gründer von Letsbet.com

Die langjährige Erfahrung von Lind und Pedersen dürfte dabei geholfen haben, bestehende Defizite zu erkennen. Diese bestehen laut den Jungunternehmern in zu geringer sozialer Interaktion zwischen Kunden und Casino, sowie mangelhafter „Gamification“ des Spielerlebnisses. Abhilfe sollen tägliche Livestreams und ein Ranglistensystem schaffen. Ähnlich wie in Computerspielen (daher der Begriff Gamification) sollen die Spieler in die Rolle von Agenten schlüpfen, Missionen erhalten und so in einem Levelsystem aufsteigen können. Die Livestreams sollen der Kundenbindung dienen und die Marke mit realen Personen, den Gastgebern der Streams, verbinden. Weiterhin ist die Einführung eines Messengers geplant, über den die Spieler Freundeslisten und Gruppen anlegen können. Alle dieser Features sind aus anderen Internetplattformen bekannt, im Online Glücksspiel sind sie allerdings bislang nicht vorhanden.

Das Web 2.0 ist im Gambling kaum angekommen

Bei vielen Anbietern herrscht nach wie vor die Überzeugung, dass Glücksspieler wenig Wert auf die Interaktion mit Gleichgesinnten legen und ihrem Hobby lieber alleine nachgehen. Lind und Pedersen sehen das anders und verweisen auf Social Casinos, die in sozialen Netzwerken große Erfolge feiern. In solchen wird nicht um echtes Geld, sondern um virtuelle Guthaben gespielt, Fortschritte werden mit Freunden geteilt, wodurch Wettkampf und Gemeinschaft entsteht. Die Gründer nennen auch Plattformen wie die Videostreamingseite Twitch.tv als Vorbild. Hier kann man Computerspielern bei ihrem Hobby zuschauen und via Chat kommunizieren. Auch dieses Angebot ist enorm erfolgreich. Solche gerne als Web 2.0 (interaktive Seiten) bezeichneten Internetangebote gibt es im Glücksspielbereich bislang kaum.

Die meisten Casino Operator sitzen im selben Boot. Sie haben eingeschränkte Möglichkeiten ihre Kernangebote unterscheidbar zu machen, da dieselben Spiele auf mehr oder weniger allen Seiten verfügbar sind. Deswegen ist es so wichtig, den Mut zu einzigartigen Features und Marketingkonzepten zu haben – wir können nicht alle in unseren Restaurants dieselben Spaghetti Bolognese servieren. Wir haben von Tag Eins an entschieden, unterschiedlich zu sein, All-In zu gehen und uns trauen hervorzustechen. Michael Pedersen, CEO & Gründer von Letsbet.com

Dass der Plan der beiden Gründer, diese Ideen auf ein Online Casino zu übertragen, Erfolg haben könnte, scheint durchaus plausibel. Denn viele ihrer Konkurrenten sind kaum noch zu unterscheiden. Die technischen Plattformen sind ähnlich, die Spiele werden von denselben Herstellern bezogen und auch Live Casino Inhalte sind weitgehend identisch. Die Anbieter versuchen sich über optische Themen und Promotionsangebote voneinander abzuheben, wirklich tiefgehende Unterschiede sind allerdings meistens nicht vorhanden. Die größten Ausnahmen sind Projekte wie zum Beispiel PlayOJO, die durch eine Weglassung, den Verzicht auf ein Bonusangebot, auffallen und damit auf Einfachheit setzen. Aber spielerische Besonderheiten sind rar gesät. Das führt zu Problemen bei der Kundenbindung – diese verweilen oft nur kurz bei einem Anbieter, versuchen sich vielleicht an einem Bonus und verschwinden dann zum nächsten.

Ob sich die Spieler an Letsbet.com längerfristig binden werden, muss sich erst noch zeigen und hängt entscheidend von der Qualität der Designumsetzung ab. Diese kann man sich bereits in Grundzügen anschauen, auf der Webseite gibt es die Möglichkeit, an einem Betatest das Produktes teilzunehmen. Das Konzept der Macher kann man sich in diesem Promovideo noch einmal näher anschauen:

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