Jason Koon – der neue Star am Pokerhimmel

Der US-Amerikaner Jason Koon hat bei der Triton Poker Series in Jeju (Südkorea) einen weiteren Megagewinn in Höhe von 2,8 Mio. US-Dollar (~ 2,5 Mio. Euro) eingefahren und damit Pokerlegende Phil Ivey aus den Top 10 der All Time Money-List verdrängt. Wer ist der neue Star am Pokerhimmel?

Der Pokerprofi Jason Koon bei den Triton Series.

Jason Koon steht nach seinem Doppelsieg bei den Triton Series auf Platz 8 der All Time Money-List. © triton-series.com

Koon auf Platz 8 der All Time Money-List

Der 33-jährige Pokerspieler Jason Koon aus West Virginia ging innerhalb der Triton Poker Super High Roller Series in Jeju, Südkorea, insgesamt sechsmal an Start, erreichte dabei vier Final Tables und gewann dazu zwei Events. Bei einem Buy-In von 127.389 US-Dollar setzte er sich zuletzt am Freitag (08.03.) im Short Deck Hold’em Event #7 gegen den erfolgreichsten britischen Pokerprofi überhaupt, Stephen Chidwick, durch und kassierte satte 2,8 Mio. US-Dollar. Unmittelbar äußerte sich der Sieger zum Turnierverlauf und präsentierte sich hier eher bescheiden:

“Es ist abstrus sich für sechs Turniere anzumelden, viermal am Final Table zu sitzen und zweimal zu gewinnen. Sowas passiert nicht sehr oft, ich hatte einen besonders guten Lauf. Nach einigen Wochen, die bereits gut liefen, bin ich diese Woche heiß gelaufen. Das hätte auch anderen, die an meiner Stelle gewesen wären, passieren können.”

Mit seinem beachtlichen Sieg und seinem exorbitanten Gewinn hat Koon ganz nebenbei niemand geringeren als den weltbekannten Pokerstar Phil „No Home Jerome“ Ivey aus den Top 10 der All Time Money-List befördert. Hier steht Koon folglich mit einem Gesamtgewinn in Höhe von 27,9 Mio. US-Dollar auf Platz 8 – hinter Daniel Colman (28,9 Mio. US-Dollar) und vor Antonio Esfandiari (27,7 Mio. US-Dollar). Ivey fällt mit einem Verdienst von 26,2 Mio. US-Dollar damit auf Platz 12 zurück.

Das Ranking wird für sämtliche Turnierpokerspieler von der britischen Online Poker-Datenbank The Hendon Mob vergeben und fortlaufend aktualisiert. Auf der Money-List für das noch frische Jahr 2019 befindet sich Jason Koon mit eingespielten Siegprämien von insgesamt 4,6 Mio. US-Dollar derweil sogar auf Platz 3. Vor ihm stehen lediglich noch sein Landsmann Bryn Kenney mit Gewinnen von 4,9 Mio. US-Dollar und der Spanier Ramón Colillas mit 5,1 Mio. US-Dollar.

Koon, der neue „Feldherr“?

Dass Jason Koon nach seinem fulminanten Siegeszug sowohl von den hiesigen Pokermedien als von der weltweiten Fanszene als neue Pokerlegende gefeiert wird, liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand. Gesprochen wird hier unter anderem von einem „unglaublichen Lauf“, einem „Hurrikan“ sowie einem „Feldherrn, der seine Gegner mit hohen Einsätzen zerhackt“. Doch wer ist der Mann hinter der aufstrebenden Ikone?

Obgleich Jason Koon bisher keine gewonnen World Series of Poker-Bracelets und keine World Poker Tour-Titel vorweisen kann, blickt der indessen von Partypoker gesponserte US-Amerikaner dennoch auf eine beeindruckende Karriere zurück: Koon, wohnhaft in Vancouver, spielt seit 2006, alles begann mit Online Pokerturnieren bei PokerStars und Full Tilt Poker.

Hier spielte der studierte Finanzökonom während seiner Collegezeit unter den Pseudonymen JAKoon1985 und NovaSky. Erste Aufmerksamkeit erzielte er 2009 mit einem Sieg des PokerStars-Turniers Spring Championship of Online Poker, wodurch er eine Siegprämie von 300.000 US-Dollar erhielt.

WSOP-Sieg nur knapp verpasst

Im selben Jahr nahm Koon erstmals an der World Series of Poker (WSOP) in Las Vegas Teil, wo er sich vorerst nur im Mittelfeld ansiedeln konnte. Es folgte eine Teilnahme an der World Poker Tour 2010, ebenfalls in Las Vegas, wo er den Final Table erreichte und letztendlich auf Platz 4 landete. Hier ging mit einem Preisgeld von immerhin 225.000 US-Dollar nach Hause und war fortan regelmäßig auf großen Liveturnieren präsent. 2012 verpasste er nur ein knapp ein WSOP-Bracelet, im Heads Up verlor er gegen Leif Force.

Eine erste finanzielle Sternstunde in Koons Karriere war der Gewinn des Super High Roller Events der PokerStars Championship auf den Bahamas im Januar 2017, wo er sich gegen 40 Spieler durchsetzte und einen ersten Millionengewinn in Höhe von 1,5 Mio. US-Dollar einsacken konnte.

Infolge spielte Koon Turniere auf der ganzen Welt und erreichte regelmäßig hohe Platzierungen. So gewann er im Mai 2018 beim Short Deck Ante-Only der Triton Super High Roller Series in Budva, Montenegro, gegen 102 weitere Spieler und sackte dafür stolze 3,5 Mio. US-Dollar ein. Nur eine Woche später kassierte eine weitere Million beim Aria Super High Roller-Turnier in Las Vegas.

Gekrönt wird Koons Karriere ohne Zweifel von seinen aktuellen Siegen bei den Triton Series in Südkorea. An der diesjährigen WSOP im Rio All-Suite Hotel and Casino im Glücksspieldelta Las Vegas will Koon natürlich teilnehmen. Das mit Abstand bekannteste Pokerturnier der Welt findet vom 28. Mai bis zum 16. Juli statt. Ob der neue Star am Pokerhimmel hier auf den zurzeit wegen Pokerbetrugs angeklagten Phil Ivey trifft, bleibt vorerst abzuwarten. Ebenso, ob es diesmal für einen Bracelet-Gewinn reichen wird.

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