Greentube expandiert in Schweiz

Die Novomatic-Tochter Greentube hat eine Online Casino-Deal mit Swiss Casinos beschlossen. Der Betreiber verstärkt damit seine Präsenz auf dem neuregulierten Schweizer iGaming-Markt. Erst Anfang März wurde ein ähnliches Abkommen mit dem Casino Interlaken begründet. Unterdessen hat das Land seine umstrittene Sperrliste für nicht-lizenzierte Online Glücksspielanbieter aktualisiert.

Die Spielzone eines Schweizer Casinos.

Online Glücksspiele dürfen in der Schweiz nur über landbasierte Casinos betrieben werden. ©MichalDolnik/Unsplash

Beliebtes Spiele-Sortiment

Swiss Casinos ist nach dem Grand Casino Luzern und Casino Interlaken der dritte landbasierte Betreiber der Schweiz, der die Online Casino-Inhalte von Greentube in sein Sortiment integriert. Die Vereinbarung ermöglicht es der Casinokette, ab April 2020 eine Reihe von Online Slot-Titeln einzuführen, die sich bereits erfolgreich im landgebundenen Casinosektor der Schweiz etabliert haben.

Darunter fallen zum Beispiel Titel wie Queen Cleopatra oder die Super Cherry-Serie von Golden Games. Außerdem kommen ebenso beliebte wie altbewährte Novoline-Klassiker wie Sizzling Hot, Lucky Lady’s Charm Deluxe oder Book of Ra dazu. Der Direktor der Onlineabteilung bei Swiss Casinos, Patrick Mastai, sieht in der Erweiterung daher einen entscheidenden Fortschritt und kommentierte:

“Greentube ist dafür bekannt, ein umfangreiches Spiele-Portfolio anzubieten, das bei den Spielern äußerst beliebt ist. Wir freuen uns, unseren Kunden nun auch diese Titel anbieten zu können. Wir haben keinen Zweifel daran, dass die Ergänzung durch die Inhalte von Greentube dazu beitragen wird, unseren Ruf als führender Anbieter von Weltklasse-Unterhaltung in der Schweiz zu stärken.”

Unterstützt wird Mastai von Michael Bauer, kaufmännischer Leiter bei Greentube. Dieser zeigte sich erfreut über die „zukünftige gemeinsame Partnerschaft“, außerdem sei man mit den Entwicklungen am strengregulierten schweizerischen iGaming-Markt zufrieden. Das Land habe sich „schnell zu einem unserer Schlüsselmärkte entwickelt“. Im Rahmen einer Pressemitteilung hieß es:

“Der Schweizer Online Markt ist knapp ein Jahr alt und wir sind sehr erfreut darüber, wie gut unsere Spiele von den lokalen Betreibern und von den Spielern angenommen werden. Der Vertrag mit Swiss Casinos, einem führenden Betreiber, ist ein wichtiger Schritt für uns, um unsere Wachstumsstrategie in diesem Land fortzusetzen.”

Stabile Position für Greentube

Durch seine Partnerschaften kann Greentube seine Position in der Schweiz weiter ausbauen. Der Anbieter befindet sich in einer lukrativen Stellung, denn ausländische Online Glücksspielanbieter sind am schweizerischen Markt stark begrenzt. Im Juni 2018 hatte das Land ein umstrittenes Glücksspielgesetz per Volksentscheid beschlossen. 73 Prozent der Bürger|-innen sprachen sich für eine Gesetzesverschärfung aus.

Online Glücksspiele dürfen seitdem nur noch über landbasierte Casinos angeboten werden. Die Verschärfung wurde branchenweit kritisiert, denn neben strengen Lizenzvorschriften hat die schweizerische Aufsichtsbehörde Interkantonale Lotterie- und Wettkommission (Comlot) eine sogenannte „schwarzen Liste“ eingeführt. Nicht-lizenzierte Marktaktivitäten dürfen durch Netzsperren unterbunden werden.

Limitierte Lizenzvergabe

Die Regelungen sehen vor, dass nur noch diejenigen ausländischen Betreiber, die entsprechende Abkommen mit den landbasierten Casinos treffen, schweizerische Online Casino-Lizenzen erhalten. Seit der Marktöffnung im Juli 2019 haben insgesamt sechs Etablissements – Casino Baden, Casino Davos, Casino Luzern, Casino Pfäffikon, Casino Bern, Casino Interlaken – entsprechende Verträge mit verschiedenen Online Casino-Partnern unterzeichnet.

Der international agierende Betreiber Greentube, der in Deutschland zum Beispiel auch das Stargames Casino mit Spielen versorgt, war einer der ersten, der seine Dienstleistungen auf dem schweizerischen Online-Markt angeboten hat. Daneben haben die Casinos weitere Abkommen mit Evolution Gaming, Paf, Playtech oder Casino777 bestätigt. Abseits der Partnerschaften geht die Schweiz allerdings entschieden gegen ausländische Unternehmen vor.

Schweiz erweitert Sperrliste

Erst vor wenigen Tagen gaben die schweizerischen Aufsichtsbehörden Comlot und ESBK (Eidgenössische Spielbankenkommission) bekannt, ihre umstrittene Sperrliste um 13 weitere Domains ergänzt zu haben. Darunter befindet sich unter anderem die Domain Bet365.dk, laut Behörden sei diese bereits die dritte Bet365-Website, die auf die schwarze Liste gesetzt wurde.

Weitere Neuzugänge auf der Sperrliste sind Betbigwin.com, Efbet.net, Forzza7.com und drei Webseiten, die die Marke Solobet verwenden – Sol0bet11.com, Solobet12.com und Solobet13.com. Die Behörden wiesen darauf hin, dass die Liste seit ihrer ersten Veröffentlichung im September 2019 kontinuierlich erweitert wurde.

Renommierte Anbieter blockiert

Bereits in der ersten Ausführung wurden insgesamt 104 Webseiten erfasst. Darunter namhafte Branchengrößen wie Bet-at-home, Bet365 oder Interwetten. Außerdem befinden sich bekannte E-Sports-Wettanbieter wie Unikrn und GG.bet unter den Namen. Letztlich können alle Webseiten, die in der Schweiz zwar noch zugänglich, jedoch nicht lizenziert sind, gesperrt werden. Die Seiten der Betreiber werden durch eine sogenannte Domain Name Server (DNS)-Sperre blockiert.

Die Sperrliste ist von allen Bürgern|-innen dauerhaft einsehbar. Wie die ESBK erklärte, sei die Maßnahme im Artikel 86, Abs. 1, des neuen Glücksspielgesetzes genau definiert. Man habe allen nicht-lizenzierten Anbietern genügend Zeit eingeräumt, sich vom schweizerischen Markt zu entfernen. In diesem Sinne kann auch zukünftig mit weiteren Netzsperren gerechnet werden. Ob sich eine derartige Stringenz als Erfolgsmodell erweist, bleibt abzuwarten.

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