Corona-Pandemie trifft Spielotheken und Offline-Casinos schwer

Die Corona-Pandemie hält der Welt bereits seit fast 2 Jahren den Atem, während Veränderung kaum in Sicht ist. Für einige Branchen, allen voran im Online-Bereich, gilt die Virus-Pandemie als regelrechter Umsatz-Segen. Auf die Offline-Branche bzw. Firmen mit physischer Kundennähe trifft das Ganze allerdings nicht zu. Dort herrscht seit Pandemie-Beginn nur Ungewissheit, welche von drastischen Umsatzrückgängen begleitet wurde. Glücksspiel-Hallen sind hierbei keinesfalls ausgeschlossen.

Richter Hammer als Symbol für die Gesetzeslage.

Es bleibt spannend abzuwarten, wann die ersten Lizenzen in Deutschland verteilt werden und wie es im Winter mit den Spielotheken weitergeht .©Tingey Injury Law Firm/UNSPLASH

Spielotheken-Umsätze halbieren sich seit Pandemie-Beginn

Das terrestrische Spielhallen seit Corona-Pandemie Umsatzrückgänge zu verzeichnen haben, sollte wohl nur die wenigsten Menschen überraschen. Schuld daran hat allen voran der Beginn der Virus-Pandemie, als die Regierungen zum Lockdown als Pandemie-Bekämpfung griffen. Dort mussten sämtliche Spielhallen über einen langen und allen voran ungewissen Zeitraum schließen, weshalb in dieser Zeit keine Umsätze generiert werden konnten. Auch nach Wiedereröffnung änderte sich die Lage wenig, da die Spielotheken sich an eine Vielzahl von Hygienevorschriften halten mussten. Zudem veränderten sich die gesetzlichen Vorgaben dauernd, weshalb es für mehr Ungewissheit sorgte. Letzten Endes mussten die Spielhallen trotz Unsummen an investierten Geldern für Hygienemaßnahmen erneut schließen, was für viele Branchen einem deftigen Rückschlag gleichkam.

Ein Jahr später steht die Offline-Casino-Branche erneut vor ungewissen Zeiten. Trotz 70%iger Impfquote ist die Inzidenz bereits jetzt höher als im Vorjahr, während die Tendenz in Richtung rapide steigend geht. Die Impfbereitschaft in der Bevölkerung stagniert, während berechtigte Zweifel am Impfstoff immer lauter werden. Folge dessen wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein erneuter Lockdown zur Winterzeit kommen, weshalb Casino-Betreiber womöglich schließen müssen. Allerdings beharrt die Regierung nach wie vor auf ihre Impf-Politik, was Geschäften vor Ort Grund zur Hoffnung gibt. Aller Voraussicht nach wird es in den meisten Bundesländern bald zur 2G Regelung in Spielhallen kommen. Den Spielotheken-Betreibern selbst gibt dies allerdings nur wenig Hoffnung, da die Tendenzen in jedem Fall für Umsatzrückgänge sprechen.

Deutscher Glücksspielstaatsvertrag bekommt Teilschuld

Nur auf die Corona-Pandemie selbst ist der Umsatzrückgang allerdings nicht zurückzuführen, da das Online-Glücksspiel seit Pandemie-Beginn boomt. Viele Glücksspieler wechselten zu Lockdown-Beginn zum deutlich bequemeren Online-Casino, welches zu jederzeit und von überall aus erreichbar ist. Hierfür wird lediglich ein PC, Laptop oder Smartphone mit Internetverbindung benötigt und schon können die beliebtesten Casino- und Glücksspiele gespielt werden. Insbesondere für Ungeimpfte könnte dies in Zukunft die einzige Option darstellen, da die 2G-Regelung aller Voraussicht nach die Offline-Glücksspiel-Branche treffen wird.

Georg Stecker ist Vorstandssprecher des Branchenverbands “Die Automatenwirtschaft” und äußerte sich zum Wandel in den Spielotheken. Laut seiner Aussage musste bereits jeder dritte Automat abgebaut werden, während die Zukunfts-Prognose nicht wirklich besser aussieht. Insbesondere die Winterzeit wird für eine Menge Ungewissheit und vermutlich einigen Schließungen führen, weshalb den Spielotheken auch in diesem Jahr ein schwieriger Jahreswechsel bevorstehen wird.

Online-Casinos immer mehr im Kommen

Seit spätestens dem 1. Lockdown boomt das Geschäft der Online-Casinos regelrecht. Glücksspieler finden jedes beliebige Spiel, welches sie gerne spielen würden und müssen hierfür nicht einmal die eigenen Vierwände verlassen. Auch an Turnier kann von der heimischen Couch teilgenommen werden, weshalb sogar die gesellschaftlichen Wettbewerbe bereits vom Sofa aus simuliert werden können. Aus diesem Grund wechselten immer mehr Glücksspieler zum Online-Angebot, was unter anderem auch an den attraktiven Neukundenangeboten liegt. Außerdem ist die Auswahl an Online-Casinos derart groß, sodass diese sich mit ihren Bonus-Aktionen und Neukunden-Angeboten gegenseitig überbieten, wovon letzten Endes der Glücksspieler profitiert.

In Zukunft wird sich daran nur wenig ändern. Während die Pandemie-Lage derzeit noch schlimmer als im Vorjahr ist, greift seit dem 1. Juli dieses Jahrs der deutsche Glücksspielstaatsvertrag. Hierbei können Online-Casinos nun offizielle deutsche Lizenzen beantragen, um ihr Online-Angebot völlig legal anzubieten. Zuvor nutzten die Online-Casinos immer eine gesetzliche Grauzone aus und boten ihre Produkt-Palette per EU-Lizenz aus Malta an. Nun kann Online-Glücksspiel völlig legal getätigt werden, doch hierfür müssen erst einmal die Lizenzen vergeben werden. Hierbei lässt sich der deutsche Staat eine Menge Zeit, denn derzeit sind mehr als 40 Einträge bereits eingegangen, während noch keine Lizenz ausgeteilt wurde.

Wann werden die ersten Online-Lizenzen verteilt?

Wann die ersten Lizenzen offiziell verteilt werden, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt nur unklar. Die Spekulationen gehen von Ende dieses Jahres bis zum ersten Quartal des kommenden Jahres. Allzu lange wird sich der deutsche Staat nicht mehr Zeit lassen, weshalb bereits in kurzfristiger Zukunft mit Online-Casinos mit offizieller deutscher Lizenz zu rechnen ist. Bei vielen fehlen wohl vereinzelte Unterlagen und Dokumente, weshalb es noch nicht zur Vergabe der Lizenz kam. Diese Fälle sollten noch in diesem Jahr ihre offizielle Staatslizenz erhalten.

Offline-Casino-Betreiber fordern daher eine Regulierung des ganzen Betriebs, weshalb Glücksspielbetreiber Mehrfachkonzessionen erhalten sollten, welche bis zu 3 Betrieben erlaubt. Außerdem sollen hochwertige und beliebte Spielotheken den gesetzlichen Mindestabstand unterschreiten dürfen, denn nur so könnte dem Umsatzrückgang der Branche entgegengewirkt werden. Zwar dürfen Online-Casinos beliebte Spiele wie Roulette nicht mehr anbieten, doch die Angebots-Palette ist noch immer groß genug. Im kommenden Jahr ist zudem mit einer Vielzahl an neuen Online-Casinos zu rechnen, welche sich ebenfalls eine Lizenz beantragen werden. Spätestens dann steigt der Konkurrenz-Kampf unter den Anbietern, weshalb Lockangebote für Online-Glücksspieler immer attraktiver werden. Im Umkehrschluss wird die gebeutelte Offline-Casino-Branche nicht mehr konkurrenzfähig sein können, weshalb sie auf nostalgische Stammspieler angewiesen sind.

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