Casino Davos eröffnet Online Casino

Das Casino Davos ist das vierte Casino der Schweiz, das ein hauseigenes Online Casino-Angebot eingeführt hat. Die neue Domain heißt Casino777.ch. und wird von dem belgischen Onlineanbieter Casino777 betrieben, der sich infolge des Deals am schweizerischen Markt etablieren darf. Seit Juli ist es in der Schweiz nur noch landbasierten Casinos gestattet, Online Glücksspiele anzubieten. Erst kürzlich wurde eine Sperrliste für nicht lizenzierte Anbieter veröffentlicht. Hier ein Überblick zum Geschehen.

Das Casino Davos von innen.

Ein Einblick in das Casino Davos, das nun auch ins Online Casino-Geschäft eingestiegen ist. (©CasinoDavos)

Bereits 64 Games verfügbar

Das Casino Davos ist in Partnerschaft mit Casino.777 in den schweizerischen iGaming-Markt eingestiegen. Nach dem Grand Casino Baden (Jackpots.ch), dem Grand Casino Luzern (MyCasino.ch) und dem Casino Zürichsee (SwissCasinos.ch) ist das Casino Davos damit das vierte Casino der Schweiz, das eine hauseigen Online Casino-Plattform am neu-regulierten Markt des Landes eröffnet. Die neue Webseite läuft dementsprechend unter der Domain Casino777.ch und wartet aktuell mit 64 verschiedenen Games (vorwiegend Online Slots) auf. Das Sortiment soll laut Angaben des Casinos Stück für Stück erweitert werden.

Vor allem Pokerfans müssen sich derzeitig noch gedulden, noch kann das Kartenspiel aus technischen Gründen nicht gespielt werden. Ob Poker überhaupt Teil des Sortiments wird, ist bislang fraglich, genaue Informationen liegen hierzu bislang nicht vor. Klar ist jedoch, dass stattdessen bereits eine Reihe ebenso bekannter wie beliebter Casinospiele á la Roulette und Blackjack geboten wird. Kai Läppel, Direktor des Casino Davos, bekundet daher jetzt schon seinen „Stolz“ über die Innovationen. Der Geschäftsführer ist davon überzeugt, „auf jeden Fall das neueste, höchste, viele sagen auch das schönste Online Casino der Schweiz“ zu betreiben. Fortführend gibt Läppel zu Protokoll:

“Wir sind sehr stolz, dass wir nun als eines der vier ersten Online Casinos auf dem Schweizer Markt gestartet sind.”

Zum Verständnis: Das Casino Davos ist in der Schweiz kein vollwertig-einheimischer Anbieter. Die Aktien des Unternehmens werden mehrheitlich (zu 46 Prozent) von der Stadtcasino Baden AG gehalten. Dazu hält die Davoser Tourismusverwaltung 10 Prozent der Anteile, während das belgische Unternehmen Ardent Group 44 Prozent besitzt. Zu Ardent gehört unter anderem auch der IT-Dienstleister Gaming1, außerdem betreibt der Konzern die mit einer belgischen Lizenz ausgestattete Domain PokerStars.be. Jetzt wird Ardent daher auch die technische Verwaltung der Casino777.ch-Plattform übernehmen.

Aufgrund der Vernetzung mit PokerStars wird des Weiteren darüber spekuliert, ob Ardent in Zukunft auch ein Pokerangebot des Davoser Casinos betreiben wird. Eine Stellungnahme vonseiten des Unternehmens steht bislang noch aus. Seine Anteile an dem Casino hatte sich Ardent im Übrigen schon 2018 in der Erwartung drastischer Zugangsbeschränkungen gesichert.

Strenge Richtlinien in der Schweiz

Die Bemühungen der schweizerischen Casinos um ausländische Partner kommen nicht von ungefähr: Seit Anfang des Jahres gilt in der Schweiz ein vergleichsweise drastisches Glücksspielgesetz, dieses erlaubt es lediglich den 21 Spielbanken und vier landbasierten Casinos, Online Glücksspiele zu vermarkten. Daher ist das neue Schweizer Glücksspielgesetz umstritten, wird jedoch von den eidgenössischen Behörden des Landes mit aller Kraft vorangetrieben. Zur Umsetzung wurde erst kürzlich eine ebenso umstrittene Blacklist veröffentlicht, nicht lizenzierten Anbietern droht damit eine Sperre.

Auf zwei öffentlich einsehbaren Listen der örtlichen Regulierungsbehörden ESBK (Eidgenössische Spielbankkommission) und Comlot (Lotterie- und Wettkommission) werden derweil über 100 Domains gelistet, darunter namhafte Anbieter wie Be365, Interwetten oder Bet-at-Home. Zudem befinden sich auch bekannte E-Sports-Anbieter wie Unikrn oder GG.bet auf der Liste. Das Register soll permanent aktualisiert werden. Bis dato können noch Gelder auf allen gelisteten Seiten eingezahlt werden, die Behörden raten jedoch davon ab. Innerhalb der nächsten Wochen sollen die Domains mit Hilfe schweizerischer Fernmeldedienstleister blockiert werden, die Rede ist von sogenannten Domain Name Server (DNS)-Sperren.

Die schweizerische Blacklist wird derzeitig in der gesamten Glücksspielbranche kritisiert – die geplanten Blockaden stellen demnach eine Form der Zensur dar und beschränken zudem die europäische Dienstleistungsfreiheit. Um gar nicht erst auf der Liste zu landen, hatten sich viele Anbieter bereits im Vorfeld freiwillig vom schweizerischen Markt distanziert.

Sonderstellung für europäische Partner

Wie bereits angedeutet genießen die europäischen Partner der landbasierten Casinos einen Sonderstatus auf dem neu-regulierten schweizerischen iGaming-Markt. Mit dem Casino Davos haben nun alle vier Betreiber einen passenden Online Casino-Partner gefunden. Eine entsprechende Genehmigung wurde dafür bereits Anfang Juni durch den schweizerischen Bundesrat erteilt.

Das Grand Casino Baden war letzten Juni das erste Etablissement, das ein Online Casino eröffnet hat. Zu diesem Zweck wurde eigens ein Deal mit Evolution Gaming unter Dach und Fach gebracht. Der auf Malta lizenzierte Softwareentwickler verwaltet fortan die hauseigene Onlineplattform Jackpots.ch. Geboten werden hier sowohl Live Casino-Inhalte, zum Beispiel Roulette, Blackjack und Baccarat, als auch diverse Online Slots. Die Webseite wird außerdem von dem europaweit agierenden Online Casino-Spieleentwickler Gamanza unterstützt.

Dem Casino Baden folgte im August das Grand Casino Luzern, hier wird das Online Casino von dem finnischen IT-Anbieter Paf betrieben. Ohne die Kooperation hätte man laut CEO Wolfgang Bliem „weder über das technische Knowhow noch über die technischen Mittel“ zur Gestaltung eines Online Casinos verfügt. In diesem Sinne nehmen die benannten Partnerunternehmen eine Ausnahme- und Vormachtstellung am streng regulierten schweizerischen Glücksspielmarkt ein. Ob und inwieweit sich der schweizerische Sektor von der Verschärfung erholt, bleibt an dieser Stelle abzuwarten.

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