Caesars bereit zur Wiedereröffnung

Der US-Glücksspielriese Caesars Entertainment hat einen Plan zur stufenweisen Wiedereröffnung seiner Casinos in Las Vegas erstellt. Sobald die Behörden von Nevada grünes Licht erteilen, soll der Spielbetrieb wieder hochfahren. In den Staaten Louisiana und Mississippi dürfen die Casinos bereits öffnen. Es gelten allerdings strenge Hygieneregeln. Wie sehen die Schutzmaßnahmen im Detail aus?

Die Springbrunnenanlage des Caesars Palace in Las Vegas.

Der Caesars Palace zählt über 3.900 Zimmer und gilt als Resort der Superlative. ©Nitli/Pixabay

Re-Opening in zwei Phasen

Im Zuge des Casino-Shutdowns in Las Vegas wurden alle neun Caesars-Etablissements am 17. März geschlossen. Jetzt plant der Marktriese die Wiedereröffnung seiner Liegenschaften, hierfür wurde jüngst ein Maßnahmenplan vorgestellt. In einer ersten Phase sollen sowohl der legendäre Caesars Palace als auch das Flamingo wieder in Betrieb gehen. Die Regierung von Nevada muss dafür allerdings noch die Freigabe erteilen.

Laut Caesars werden die beiden Resorts Unterkünfte, Verpflegung und Zugang zu Außenpools sowie Spielautomaten und Tischspielen bieten. Diese sollen allesamt in Übereinstimmung mit den Richtlinien zur physischen Distanzierung betrieben werden. Parallel dazu sollen auch mehrere Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants entlang der Linq-Promenade öffnen, ebenso wie das weltbekannte High Roller Observation Wheel.

In der zweiten Phase werden dann das Harrah’s Las Vegas und die Spielhalle im Linq Hotel & Casino folgen. Die genauen Zeitpunkte richten sich allerdings nach der Kundennachfrage. Außerdem werden einige Angebote wie Live-Unterhaltung, Bars, Buffets und Parkservice vorerst nicht verfügbar sein werden. Man freue sich aber dennoch auf den ersten Schritt in Richtung Normalität. In einer Pressemitteilung heißt es:

“Die stufenweise Wiedereröffnung von Las Vegas wird ein Meilenstein für Caesars sein. Wir freuen uns darauf, unsere Gäste und Mitarbeiter wieder willkommen zu heißen. Wir sind dankbar für die Bemühungen derjenigen, die sich an vorderster Front um diesen öffentlichen Gesundheitsnotstand bemühen. Wir hoffen, dass die anhaltenden Fortschritte des Landes bei der Bewältigung des Covid-19-Problems helfen.”

Viele Schutzmaßnahmen geplant

CEO Tony Rodio begrüßte die geplanten Lockerungen in Las Vegas. Der Geschäftsführer erklärte darüber hinaus, dass bei den Wiedereröffnungen verbesserte Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen in Kraft sein werden. Zum Beispiel wird häufiges Händewaschen und Desinfizieren verlangt. Das Personal wird sich einem Gesundheitsscreening-Programm unterziehen, um Infektionen unter den Mitarbeitern auszuschließen. Zudem werden bei den Schichten Temperaturkontrollen durchgeführt.

Das Personal wird obendrein zum Tragen von Atemschutzmasken verpflichtet. Auf freiwilliger Basis werden die Masken auch den Gästen angeboten. Man wolle die Kunden aber „nachdrücklich dazu anweisen“ ebenfalls von den Masken Gebrauch zu machen. Dazu gelten Mindestabstände zwischen den Mitarbeitern und Gästen, ebenso wie zwischen Spielautomaten und Spieltischen.

Weitere Regeln ergeben sich aus den Vorgaben der Regierung. So erklärte die zuständige Regulierungsbehörde NGCB (Nevada Gaming Control Board) Anfang des Monats, dass die von vielen Betreiber geforderte Wiedereröffnung nur unter einer Begrenzung der Belegschaft stattfinden kann. Die Anzahl von Gästen und Mitarbeitern soll vorerst um 50 Prozent reduziert werden, zudem müssen Spielerlimits an den Tischen gelten

Kooperation mit Univesität

Wie in der letzten Woche bekannt wurde, ist Caesars neben MGM Resorts und Boyd Gaming Teil eines großangelegten Covid-19-Testprogramms, welches in Kooperation mit dem University Medical Center of Southern Nevada (UMC), dem Culinary Health Fund und dem Las Vegas Convention Center durchgeführt wird. Alle Mitarbeiter der Unternehmen werden hier auf den gefürchteten Lungenerreger getestet. Vonseiten der Beteiligten hieß es gegenüber lokalen Medien:

“Bei den Vorbereitungen zur Wiedereröffnung unserer Grundstücke in Nevada hat die Gesundheit und Sicherheit unserer Kunden, unserer Teammitglieder und unserer Gemeinden die höchste Priorität. Durch die Partnerschaft mit UMC können wir unseren Teil dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Wir wollen eine sichere und unterhaltsame Umgebung für alle bieten.”

Es wird beabsichtig, bis zu 4.000 Proben pro Tag zu sammeln. Diese sollen gewährleisten, dass die „Mitarbeiter sicher sind, wenn sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren“. Die Tests werden im Las Vegas Convention Center durchgeführt und haben am 21. Mai begonnen. Die ersten Ergebnisse sollten innerhalb von 48 Stunden bestätigt werden, bislang gibt es jedoch noch kein Statement. UMC-Chef Mason Van Houweling erklärte:

“Als Reaktion auf diese beispiellose Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit erleben wir ein beispielloses Maß an Zusammenarbeit zwischen der Privatwirtschaft, führenden Persönlichkeiten aus der Gemeinde und dem Gesundheitswesen. Als Ergebnis dieses Engagements und dank der wertvollen Unterstützung unserer Partner verfügt die UMC nun über die Kapazität Tausende Tests pro Tag durchzuführen.”

Einige Casinos bereits geöffnet

An den Maßnahmen lässt sich erkennen, wie sehr die Casinos zurzeit unter Druck stehen. Während die Betreiber Nevadas noch auf das grüne Licht der Behörden warten, haben die Casinos in den Glücksspielstaaten Louisiana und Mississippi schon wieder geöffnet. Trotz der strengen Schutzmaßnahmen sollen sich laut Medienberichten lange Schlangen vor den Eingängen gebildet haben. Die Rede war von einem „Besucheransturm“.

Gegenteilig verhielt es sich im asiatischen Glücksspieldelta Macau. Der Shutdown sorgte hier ebenfalls für einen massiven Rückgang der Umsatzzahlen und des BIPs. Infolge der Wiedereröffnung blieben jedoch die Kunden aus. Laut lokalen Meldungen gleiche die Casinohochburg immer noch einer Geisterstadt. Grund ist die Angst vor Covid-19. Zuletzt kritisierte Regierungschef Ho Iat Seng die hohe Abhängigkeit vom Casinogeschäft.

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