Betway: Neuer Partner von FC Schalke 04

Der weltweit bekannte Online Buchmacher Betway (Malta) ist neuer Premiumpartner des Fußballvereins FC Schalke 04. Im Rahmen eines dreijährigen Abkommens sind mehrere Kampagnen geplant. Betway ist in der deutschen Fußballlandschaft bereits durch Deals mit dem SV Werder Bremen, VfB Stuttgart und Hertha BSC vertreten. Im Zuge der Marktöffnung für Onlineanbieter (01.07) geht das ursprünglich britische Unternehmen nun auf Expansionskurs. Wie sehen die Entwicklungen im Detail aus?

Der Kreideumriss eines Fußballfeldes.

Kein Grund zur Freude: Schalke ist letzte Saison nach 33 Jahren wieder abgestiegen. ©JanPiatkowski/Unsplash

Deal mit Betway: Sicherheit für Schalke 04

Zugegeben: Für den FC Schalke 04 lief es in der letzten Saison alles andere als rund. Nach über 33 Jahren ist der Klub aus Gelsenkirchen wieder in die 2. Fußball-Bundesliga abgestiegen. Dass der Kultverein dennoch nicht aus der Fußballwelt wegzudenken ist, beweist eine frischgeschlossene Partnerschaft mit dem renommierten Online Buchmacher Betway. Ein Premiumvertrag bis zum 30. Juni 2024 wurde jüngst unterzeichnet.

Schalkes Vorstand für Marketing, Vertrieb und Organisation, Alexander Jobst, begrüßte die langfristige Partnerschaft mit Blick auf die neue Regulierung des Online Glücksspiels in Deutschland. Seit dem 01.07. gilt der GlüStV – auch NRW hatte der Novelle im Mai mehrheitlich zugestimmt. Die Partnerschaft gebe Schalke Sicherheit, so Jobst, Betway sei ein starker Partner in einem schnelllebigen Wettbewerb.

Betway ist in Deutschland längst als Wettpartner etwaiger Fußballklubs aktiv, zum Beispiel beim Hertha BSC, SV Werder Bremen und VfB Stuttgart. Außerdem ist der Wettanbieter eine feste Größe in der englische Premier League (West Ham United und Leicester City), der spanischen La Liga und der US-Ligen NHL (National Hockey League) und NBA (National Basketball Association).

Infolge der Premiumpartnerschaft erhält Betway in den nächsten Jahren umfassende Werbe- und Marketingrechte an Schalke 04. Betway’s Marketingchef Maik Brodowski zeigte sich dementsprechend erfreut über das Abkommen: Es sei eine große Ehre mit dem FC Schalke 04, einem der bekanntesten Namen des deutschen Fußballs, zu kooperieren. Man freue sich darauf, den Verein und seine Ambitionen auf dem Weg zurück in die Bundesliga zu unterstützen. Da das 2006 gegründete Unternehmen Betway heute zu den führenden Anbietern innovativer, unterhaltsamer und aufregender Sportwetten gehört, könnte sich der Deal tatsächlich positiv auf die Entwicklungen bei Schalke 04 auswirken.

Schalke 04 in der Jahrhundertkrise

Der Abstieg in die 2. Bundesliga nach 33 Jahren in der Spitzenklasse war für den Verein und seine zahlreichen treuen Anhänger ein Schock. Innerhalb von nur eineinhalb Jahre wurde aus früheren Champions League-Ambitionen ein Totalschaden. Die Zahlen waren erschreckend: Nur 13 Punkte nach 30 Spieltagen, nur 18 erzielte Tore, bei 76 Gegentoren. Dies bei Profigehältern von zusammengenommen rund 80 Millionen Euro.

Allerdings war die Talfahrt abzusehen, denn Fehler wurden nicht nur auf dem Spielfeld gemacht, sondern auch im Management. Das hinterlassene Machtvakuum des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies offenbarte gravierende Fehler im Finanzhaushalt des Klubs. Unter Tönnies waren Personal-, Spieler-, und Trainerentscheidungen immer klar strukturiert.

Probleme im Schalker Aufsichtsrat

Nachdem Tönnies im Sommer 2020 als Vorsitzender zurücktrat – aufgrund von Fanprotesten, Coronakrise und Fleischwerkskandalen – hinterließ er eine Lücke, die Nachfolger Jens Buchta nicht füllen konnte. Dazu stand der Schalker Aufsichtsrat schon länger unter Beschuss, da er vorwiegend aus Banken, Wirtschats- und Steuerberatern und Wirtschaftsbossen bestand. Personen aus dem Profifußball waren Mangelware.

Ein großes Problem: Die Mitglieder waren größtenteils ehrenamtlich im Schalker Aufsichtsrat vertreten. Dies hatte gravierende Fehleinkäufe ohne jede sportliche Grundlage zur Folge. Anstatt junge Spieler auszubilden oder frische Talente vom Markt zu kaufen, wurde auf alte Bekannte gesetzt. Dazu kam das zu lange Festhalten an Trainer David Wagner und die fragwürdige Verpflichtung von Coach Christian Gross.

Zweifel gab es auch an den Entscheidungen des Sportvorstandes Jochen Schneider: Dieser weckte mit den Verpflichtungen von Sead Kolasinac, Klaas-Jan Huntelaar und Skhrodan Mustafi große Erwartungen, die sich jedoch nie erfüllten. In ihren vorherigen Klubs hatten sie allesamt kaum Spielzeiten. Es fehlte die nötige Wettkampfhärte. Huntelaar war wochenlang verletzt und zu diesem Zeitpunkt schon 37.

Entlassungswelle erst im Februar

Der Umgang Schneiders mit Spielern wie Nabil Bentaleb oder Amine Harit – welche mehrfach suspendiert wurden, dann aber doch wieder mit dabei waren – glich einem verzweifelten Zickzack-Kurs in den Abgrund. Nicht nur Schalker-Fans, sondern die ganze Bundesliga war davon inzwischen irritiert. Eine Diskussion im Aufsichtsrat über Schneiders Zukunft blieb trotzdem aus.

Zu einer Entlassungswelle kam es schließlich im letzten Februar. Hintergrund war die inzwischen offenkundig gewordene katastrophale Lage des historischen Fußballklubs. Der Aufsichtsrat war nun gezwungen zu Handeln. Schneider und Gross wurden folglich beurlaubt. Teamkoordinator Sascha Riether, Athletiktrainer Werner Leuthard und Co-Trainer Rainer Widmayer musste das Feld räumen. Die Talfahrt war nun jedoch längst nicht mehr abzuwenden.

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