Bald 2G in allen Spielhallen Deutschlands?

Corona und die dazugehörige Politik bringt den Menschen jede Menge Ungewissheit. Während die meisten aufgrund des milden Sommers mit dem Pandemie-Ende gerechnet hatten, stiegen die Fallzahlen in den vergangenen Wochen deutlich an. Viele Bundesländer haben bereits von der Warnstufe zur Alarmstufe hochgestuft, sodass in den meisten Spielhallen Deutschlands nur noch 2G gilt. Welche Bundesländer derzeit nicht betroffen sind und was das Ganze für Spielotheken-Besitzer bedeutet.

Spritze wird symbolisch mit dem Impfstoff zur Impfung befüllt.

Es bleibt spannend abzuwarten, ob eine Impfpflicht für Pflegepersonal tatsächlich durchgesetzt wird. ©Mufid Majnun/UNSPLASH

Spielotheken müssen erneut mit starken Umsatzrückgängen rechnen

Die Pandemie ist nun seit fast 2 Jahren im Gange, während die Politik noch immer kein Einheitliches Konzept finden konnte. Aus diesem Grund schossen in den vergangenen Wochen die Zahlen nur so in die Höhe, weshalb die heutige Corona-Inzidenz bereits 312,4 beträgt. Während vor wenigen Wochen Lockdowns noch kategorisch ausgeschlossen werden, so gelten sie mittlerweile als nahezu als einziges Mittel, um die Kette zu brechen. Wer allerdings von dem Lockdown betroffen sein wird, gilt bis zum heutigen Zeitpunkt noch als unklar. Eines ist allerdings gewiss, denn Ungeimpfte müssen mit Sicherheit mit einem Lockdown rechnen, während Geimpften und Genesenen mehr Freiheiten geboten werden. Die Möglichkeit der Freitestung für gewisse Veranstaltungen und Aktivitäten wird es dann nicht mehr geben.

Für Spielhallen und Buchmacher bedeutet dies, dass sie für diesen Winter nicht mit Ungeimpften Personen rechnen können, welche derzeit etwas weniger als ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. In der Zwischenzeit herrscht in nahezu allen Bundesländern die 2G Regel oder die 2G Option, sodass Ungeimpfte in vielen Teilen Deutschlands gar nicht mehr in Casinos oder Restaurants hineinkommen. Allein in dieser Woche werden in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg die 2G-Regeln eingeführt. In Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Rheinland-Pfalz gelten diese Regeln bereits, während in den meisten verbleibenden Bundesländern die 3G Plus Regel greift. Hierfür benötigen Ungeimpfte einen PCR-Test, welcher nicht älter als 24 Stunden ist. Zudem muss dieser noch aus der eigenen Tasche bezahlt werden, sodass sich der Casino-Besuch keinesfalls mehr lohnt.

Kein Ende in Sicht, sondern nur der Anfang

Derzeit ist das Ende der Maßnahmen noch lange nicht absehbar, da diese in den nächsten Wochen erst einmal weiter verschärft werden. Die Infektionswelle steigt konstant an, weshalb derzeit eine Vielzahl an neuen Regelungen und Verschärfungen diskutiert wurde. Erst vergangene Woche hatten wir über die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Offline-Casinos berichtet. Nur eine Woche später hat sich die Eintrittsregelung in halb Deutschland bereits drastisch verschärft, weshalb die ungewissen Zeiten nun weitergehen.

Im vergangenen Winter mussten die meisten Läden mit Kundennähe oder Kundenkontakt schließen, weshalb nur noch Läden zur Grundversorgung offen hatten. Trotz einer Vielzahl an Hygienemaßnahmen und Vorschriften konnten die Geschäfte doch nicht geöffnet bleiben und mussten nach einer Vielzahl an Hygieneinvestitionen doch noch schließen. Vor genau einem solchen Szenario fürchten sich Casino-Besitzer nun immens, denn bereits vergangenen Winter gingen viele Stammkunden an Online-Casinos verloren.

Online-Casinos können mit weiterem Ansturm rechnen

Für Online-Casinos könnte das Geschäft kaum besser laufen, denn statt viel in Neukundenbeschaffung zu investieren, wechseln diese freiwillig zur Online-Plattform. Letzten Endes haben nämlich viele keine Andere Wahl, wenn sie weiterhin ihr Glück im Spiel ausreizen wollen. Aus diesem Grund werden auch in diesem Winter eine Vielzahl an Ungeimpften zu Online-Casino-Kunden um konvertieren, während Spielotheken mit Sicherheit Umsatzeinbuße zu verzeichnen haben. Folge dessen wird es auch in diesem Jahr noch zu einigen Schließungen von Spielhallen kommen.

Nichtsdestotrotz wird dieser Winter wohl etwas milder als der Vergangene, denn aktuell kommt Deutschland auf eine Impfquote von ca. 70%. Zur Erinnerung: Zum vergangenen Jahreswechsel stand noch kein Impfstoff zur Verfügung, weshalb in diesem Jahr Grund zur Hoffnung besteht. Vollgeimpfte bekommen zurzeit noch unverhältnismäßig viele Freiheiten, während auch weiterhin mit diesen geworben wird. Folge dessen könnten Spielhallen und Co. doch Glück haben, sodass der 2G-Betrieb über den ganzen Jahreswechsel möglich sein wird. Dennoch müssen Casinos hier mit zusätzlichem Aufwand und Kosten rechnen, da zusätzliche Mitarbeiter für die Umsetzungen und Kontroller der Konzepte benötigt werden.

2G Plus oder vollständiger Lockdown möglich?

Im Nachbarland Österreich befinden sich die Ungeimpften bereits wieder im Lockdown, während derzeit selbst die Ausgangssperre für vollständig Geimpfte diskutiert wird. Dieser soll in Deutschland allerdings umgangen werden, da aktuell die Auffrischungs-Impfungen anlaufen. Mit der Booster-Impfung soll der eigene Immunschutz nochmals drastisch gesteigert werden, was dem Geimpften mehr Sicherheit vor einem schweren Verlauf bieten soll. Aus diesem Grund kann in Deutschland der Lockdown für Geimpfte ziemlich ausgeschlossen werden, zumindest für Geboosterte. Für “nur” doppelt Geimpfte hingegen könnte 2G Plus gelten, sodass diese zusätzlich einen negativen Test vorweisen müssen.

Weitere Unsicherheits-Faktoren in naher Zukunft?

Unsicherheitsfaktoren müssten in diesem Fall mit dem Gesundheitssystem zusammenhängen, da dieses derzeit als Maßstab für Corona-Einschränkungen gilt. Die Hospitalisierungsrate darf eine gewisse Grenze nicht überschreiten, sodass das Gesundheitssystem in Zeiten der schwersten Pandemie nicht überlastet wird. In den vergangenen beiden Jahren, seit Beginn der schlimmsten Pandemie, wurden konstant Krankenhäuser geschlossen und Medizin- und Pflegepersonal abgebaut. Aufgrund des mangelnden Personals fehlen letzten Endes die Kapazitäten für Intensivbetten, weshalb auch diese abgebaut werden.

Allerdings gilt das Gesundheitswesen als wichtigster Pfeiler in der Pandemie, weshalb die Branche und all ihre Mitarbeiter stark gelobt wurden. Als Helden der Pandemie wurden sie bezeichnet, während Versprechungen über bessere Arbeitsverhältnisse- und Löhne gemacht wurden. Letzten Endes waren es leere Versprechungen seitens Jens Spahn, Angela Merkel und Co, weshalb sich immer weniger für eine Tätigkeit im Gesundheitswesen entscheiden. Nun wird auch noch über eine Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen diskutiert, obwohl es ursprünglich nie zu einer solchen kommen sollte. Aus diesem Grund ist derzeit stark davon auszugehen, dass ein erheblicher Teil der Ungeimpften aus dem Gesundheitswesen die Branche wechseln werden. Somit könnte es erneut zu einem plötzlichen und drastischen Personalabbau kommen, womit das Gesundheitssystem schnell an seine Grenzen stoßen könnte. Was das Ganze für Firmen mit Kundenkontakt bedeutet, möchte sich derzeit niemand ausmalen.

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