Online Pokerraum PKR schließt wegen finanzieller Schwierigkeiten

Der zum Microgaming Poker Netzwerk (MPN) gehörende PKR Online Pokerraum hat nach eigenen Angaben ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Es forderte daher vor einer Woche das MPN auf, Einzahlungen, Auszahlungen und den Spielbetrieb zu stoppen. Die Webseite ist seitdem nicht mehr erreichbar. Auch die Accounts der Sozialen Medien wurden bereits abgemeldet. Die Guthaben auf den Spielerkonten sollen nach Angaben von PKR allerdings sicher sein.

Am Abend des 3. Mai benachrichtigte PKR den Glücksspiel-Softwareentwickler Microgaming. Laut Microgamings Statement wurde dem MPN mitgeteilt, dass PKR wegen finanzieller Schwierigkeiten unabhängige Hilfe in Anspruch nimmt. Das Pokernetzwerk stellte den Spielbetrieb auf PKR daraufhin ein. Zwei Tage später teilte PKR mit, gerichtlich ein Insolvenzverfahren eingeleitet zu haben. Die Webseite des Anbieters bestätigt dies. Folgendes gibt es dort zu lesen:

„Zusätzlich zu den früher gemachten Aussagen, hat die PKR limited und die PKR Technologie Ltd Anträge vor Gericht für einen Konkursbeschluss eingereicht, über den in der Woche ab dem 8. Mai verhandelt werden wird.“

Im englischen Insolvenzrecht nennt sich der jetzt von PKR eingeleitete Prozess „Administration“. Das vorrangige Ziel eines solchen Verfahrens ist die Rettung einer Firma und nicht etwa deren Auflösung. Dennoch ist die Zukunft von PKR zum jetzigen Zeitpunkt unklar.

Was passiert mit dem Geld der Spieler?

Da PKR selbst derzeit keine Stellungnahmen abgibt, ist Microgaming die einzige Anlaufstelle für Spieler des Pokerraums. Der am 5. Mai veröffentlichte Kommentar beschäftigt sich mit einigen der wichtigsten Fragen. Die dringlichste Sorge ist natürlich das Guthaben der Spieler. Nach Angaben des Netzwerkbetreibers, der selbst keine Spielerguthaben verwaltet, sollen die Gelder laut PKR geschützt sein. PKR hält die Glücksspiellizenzen von der Kanalinsel Alderney und des Vereinigten Königreichs. Nach offiziellen Regulierungsvorschriften der Glücksspielbehörden müssen die operativen Konten des Betreibers von denen mit den Spielerguthaben strikt getrennt sein. So soll verhindert werden, dass die Gelder der Spieler von finanziellen Engpässen der Betreiber betroffen sind. Bisher gibt es nur unbestätigte Versicherungen des Pokerraums, dass die Guthaben der Spieler noch auf den Konten sind. Microgaming glaubt dieser Aussage, gibt im Statement jedoch trotzdem zu bedenken, dass am Ende der Insolvenzverwalter entscheiden muss, wie oder ob dieses Geld an die Kunden ausgezahlt wird – wenn es noch da sein sollte.

Microgaming betont außerdem wiederholt, dass sie keine Möglichkeit haben über die Spielerkonten zu verfügen. Die Firma selbst betreibt auch nicht die Pokerräume, sondern stellt lediglich die Software zur Verfügung. Die Firma von der Isle of Man verweist für weitere Infos daher auch auf den PKR-Kundenservice, der unter der Adresse [email protected] angeschrieben werden sollte. PKR selbst verweist auf der Webseite auf eine noch folgende Kontaktdaten für Spieler und Gläubiger.

„Weitere Informationen werden auf dieser Webseite nach den Anhörungen folgen. Diese Informationen werden Kontaktdaten für Spieler und Gläubiger beinhalten, um Anfragen stellen und Details über den Prozess erhalten zu können.“

Ein kurzer Überblick über PKR

PKR ging 2006 als unabhängiger Pokerraum online. Der Anbieter von der Kanalinsel Alderney wuchs im boomenden Pokermarkt in den folgenden Jahren schnell zu einem bekanntesten Namen der Szene. Die 3D-Darstellung des Spielgeschehens unterschied sich deutlich von den einfachen 2D-Tischansichten der Konkurrenz. Parallel zur sich allmählich abkühlenden Poker-Branche verlor das Unternehmen jedoch Kunden und zog sich in den letzten drei Jahren aus einigen Märkten zurück. So wurde 2014 der das italienische Angebot eingestellt und ein Jahr später die französische Webseite aufgegeben. 2016 trat PKR dem Microgaming Poker Network bei und es wurde versucht mit virtuellen Sportwetten ein weiteres Standbein zu errichten.

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